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Kleinwindkraft

Boom in Großbritannien

Nordamerikanische und europäische Hersteller erzielten Gewinne von 397 Millionen Dollar, also rund 300 Millionen Euro mit dem Verkauf ihrer Kleinwindkraft-Anlagen unter 100 Kilowatt (kW) Leistung. US-amerikanische Turbinenproduzenten verkauften weltweit 33 MW Kleinwindkraft-Leistung, was einem Zuwachs von 22 Prozent entspricht. Im eigenen Land war der Trend jedoch rückläufig: Hier wurde mit 19 Megawatt (MW) rund 26 Prozent weniger Windleistung veräußert als im Vorjahr, heißt es im „2011 US small wind report summary“ des AWEA.

Grund für das rückläufige Interesse des US-amerikanischen Heimatmarktes an Kleinwindkraft sind laut Summary die schwächelnde Wirtschaftslage in den Vereinigten Staaten und die fehlende Kontinuität bei den Förderprogrammen. Für 2012 erwartet man beim AWEA jedoch eine Erholung, da die Wirtschaftsprognosen gut seien und auch staatliche Förderungen aktualisiert werden sollen.

Immerhin beginnen die ersten US-amerikanischen Hersteller der Kilowatt-Windräder sich nun als verlässliche Technologielieferanten aufzustellen. So hat der Small Wind Certification Council im letzten Jahr erstmalig in den USA zwei Turbinenmodelle nach AWEA-Standards zertifiziert – ein Novum, das Betreibern mehr Sicherheit bieten soll.

Der Ende April veröffentlichte Marktbericht für das Jahr 2011 des Erneuerbaren-Verbandes RenewableUK zeigt zudem, dass Kleinwindkraft in Großbritannien den US-amerikanischen Markt sogar überholt hat: 2011 wurden auf der Insel 3.086 Turbinen installiert, was 23 MW entspricht. Für Großbritannien ist das ein Anstieg um 153 Prozent; insgesamt wurden seit 2005 rund 66 MW in Betrieb genommen.

„Trotzdem konnten amerikanische Hersteller im letzten Jahr erhebliche Gewinne für sich verbuchen“, hat Adam Bell von RenewableUK beobachtet. „Grund dafür dürfte die hohe Exportrate nach Großbritannien sein, wo Betreibern eine hohe Einspeisevergütung lockt – die höchste weltweit“, betont der Verbandssprecher. Diese ist seit April 2011 in Kraft und garantiert feste Tarife über 20 Jahre. Derzeit liegt der Einspeisetarif für Kleinstanlagen unter 1,5 kW bei 35,8 Pence pro kWh (44 Cent), bei Kleinanlagen (zwischen 1,5 und 15 kW) bei 28 Pence (34,5 Cent) und für mittlere Anlagen zwischen 15 und 100 kW bei 25,4 Pence (31 Cent).

Ein Wermutstropfen: Die britische Regierung denkt derzeit über die Kürzung dieser Tarife nach. Die Vorschläge liegen zwischen 15 bis 40 Prozent, je nach Leistung der Anlagen. Grund dafür ist die angespannte Wirtschaftslage.

(Regine Krüger)