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6 Wege zur grünen Industrie

Selbst in Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins gibt es noch viele Wirtschaftszweige mit einem besonders großen CO2-Fußabdruck. Neben der Energiebranche und dem Verkehr haben die Industrieproduktion und das Bauwesen jede Menge CO2 ausgestoßen.

In Deutschland emittieren vor allem die Eisen- und Stahlindustrie, die Raffinerien, die Produktion von Zementklinker und anderer Baustoffe, die chemische Industrie, die mineralverarbeitende Industrie und die Papierindustrie besonders viel CO2. Viele Unternehmen arbeiten bereits daran, neue Prozesse und Technologien zu implementieren, um ihren Energieverbrauch zu senken. Solche Umstellungen benötigen jedoch Zeit – vor allem, wenn der Betrieb und die Produktion störungsfrei weiterlaufen sollen.

1. Vorhandenen Platz nutzen

Deshalb lohnt es sich zu prüfen, inwiefern sich kohlenstofffreie oder kohlenstoffarme Alternativen zu fossiler Energie nutzen lassen, um Emissionen zu verringern. Der Wechsel oder eine Ergänzung durch erneuerbare Energien lässt sich nicht nur schnell umsetzen, sondern ist auch langfristig eine lohnende Investition.

Der Einsatz von Solarenergie im industriellen und gewerblichen Bereich ist nicht neu. Allerdings gibt es durch die schnelle Weiterentwicklung des Marktes neue Optionen für den Einsatz der Photovoltaik und neue Technologien, die Unternehmen eine geeignete Lösung bieten. Die Fläche für die Installation ist vorhanden. Denn viele Unternehmen in energieintensiven Branchen betreiben große Produktionsanlagen und verwalten zahlreiche Gebäude mit riesigen Dächern. Auch Infrastruktur ist bereits vorhanden.

2. Neue Technologien einsetzen

In den letzten Jahren haben technische Neuerungen zu gesteigerter Effizienz der Anlagen geführt und die Systeme gleichzeitig robuster und kostengünstiger gemacht. Ein Trend, den Trina Solar maßgeblich mit beschleunigt, geht hin zu n-Typ-Solarzellen, weg von den bisherigen p-Typ-Zellen. Die n-Typ-Technologie ist mit höheren Wirkungsgraden effizienter als p-Typ-Zellen und wird auch kaum durch Degradation beeinträchtigt. Auf die Lebensdauer von Solaranlagen betrachtet, führen diese Vorteile zu besserer Rentabilität und helfen den Unternehmen dabei, langfristig ihren CO2-Fußabdruck erheblich zu reduzieren.

Doppelglasmodule haben sich bereits in solaren Freiflächenanlagen durchgesetzt. Große Industrieunternehmen bauen heute bereits solche Anlagen auf ihren Firmengeländen, was sich besonders im Zusammenspiel mit Speichern lohnen kann. Aber selbst bei Dachanlagen, die sich auch bei kleineren und mittelständischen Unternehmen rentieren, gewinnen Doppelglasmodule zunehmend an Bedeutung.

Im Gegensatz zu Glas-Folien-Modulen bieten Glas-Glas-Module eine höhere Belastbarkeit und Haltbarkeit sowie zusätzlichen Schutz vor Umwelteinflüssen. Das wirkt sich auch auf die Garantien und damit die Finanzierung aus.

Zudem gibt es bei Doppelglasmodulen die Option, Strom auch auf der Rückseite zu produzieren. Diese bifazialen Module nutzen die reflektierte Sonnenstrahlung aus der Umgebung, was zu einem höheren Ertrag führt. Besonders bei Freiflächen- und Flachdachanlagen bietet sich diese Option an.

3. Kooperation mit Dienstleistern

Ein Hindernis bei der Entscheidung für eine eigene Solaranlage waren neben den Investitionskosten bei vielen Unternehmen bisher mangelndes Fachwissen und fehlende Kapazitäten, um sich um die Anschaffung und den Betrieb einer Photovoltaikanlage zu kümmern. Eine Alternative dazu bieten heute Kooperationen mit einem unabhängigen Stromerzeuger (IPP).

Der IPP entwirft, finanziert und installiert die Anlage. Über einen Solarstromeinkaufsvertrag (PPA) erhält das Unternehmen, das die Dachfläche zur Verfügung stellt, den erzeugten Strom zu einem festen Preis und gewinnt damit Preisstabilität unabhängig von den Schwankungen im internationalen Energiemarkt.

4. Energieanforderungen meistern

Solarenergie kann auch dabei helfen, neue Anforderungen an die Energieverfügbarkeit zu lösen. Das betrifft beispielsweise das Management von Energiebedarfs- oder Lastspitzen, die hohe finanzielle Auswirkungen haben. Ein Grund dafür ist, dass der Netzstrom nicht unbegrenzt skalierbar ist. Zusätzlicher Energiebedarf kann daher zu hohen Kosten für neue Infrastruktur führen. Zudem können allein die Preise für Last- und Bedarfsspitzen einen Großteil der Stromkosten ausmachen. Die Photovoltaik als netzunabhängige Energiequelle für diesen Bedarf einzusetzen, kann sich besonders schnell amortisieren.

Die n-Typ-Technologie ist mit höheren Wirkungsgraden effizienter als p-Typ-Zellen und wird kaum durch Degradation beeinträchtigt.

Denn die Photovoltaikanlage kann tagsüber solche Lastspitzen auch ohne Speicher abdecken. Aber auch die Kombination mit einem Energiespeichersystem eignet sich für viele Anforderungsprofile. Beide Optionen ermöglichen eine größere Unabhängigkeit vom Stromnetz, sichern die Energieversorgung und senken die Kosten.

5. Flächen mehrfach nutzen

Auch für Branchen, bei denen es vormals eine große Diskussion in Bezug auf Flächennutzung gab, etablieren sich heute neue Modelle für den Einsatz der Photovoltaik. In der Landwirtschaft hat es sich längst bewährt, Solarmodule auf Gebäuden zu installieren. Heute können aber auch Landflächen doppelt genutzt werden. Es gibt zahlreiche Beispiele, bei denen Solarmodule fast senkrecht oder in einer Höhe installiert werden, die die Tierhaltung oder den Anbau von Feldfrüchten nicht behindert, sondern durch den Schutz vor zu starken Witterungseinflüssen sogar verbessern kann.

6. Konsequente Sektorkopplung

Parallel zu den Fortschritten bei der Entwicklung von Photovoltaiklösungen entwickeln sich auch andere Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien rasant weiter. Eine Kombination von Photovoltaik mit Speicherlösungen oder anderen Technologien kann den Nutzen noch weiter erhöhen. Das betrifft nicht nur Batteriespeicher. Grüner Wasserstoff beispielsweise eignet sich nicht nur als Speichermedium, sondern erweitert den Einsatzbereich von erneuerbaren Energien und macht sie besser transportierbar. So ist auch eine Sektorenkopplung mit Bereichen wie Mobilität sowie Wärme- und Kälteversorgung möglich. Dies eröffnet ein hohes Potenzial, die Emissionen in Sektoren wie Transport und Logistik zu reduzieren.

Es gibt bereits vielfältige Beispiele von Unternehmen, die Photovoltaiksysteme und Solarenergie erfolgreich nutzen, um ihr Geschäft finanziell und in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele zukunftssicher zu machen – von Warenlagern führender Onlinehändler über Distributions- und Tiefkühlzentren großer Lebensmittelanbieter bis zu energieintensiver Hafenlogistik.

Auf diese Weise kann eine teil- oder schrittweise Umstellung auf erneuerbare Energien erheblich dazu beitragen, Unternehmen zukunftssicher aufzustellen und ökologische sowie ökonomische Ziele zu erfüllen.

Bastian Rösch,
Leiter Vertrieb,
Trina Solar in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.

Foto: Trina Solar

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