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Modulpreise: Hat die Talfahrt ein Ende?

Auch zum Jahresstart haben die Preise für Solarmodule weiter nachgegeben, allerdings nicht so massiv wie im vergangenen Jahr. So kosten die Standardmodule derzeit durchschnittlich 15 Cent pro Watt. Das ist ein Cent weniger als noch im Dezember 2023. Auch die Hocheffizienzmodule mit einem Wirkungsgrad von mehr als 22 Prozent und modernen Zelltechnologien werden für einen Cent pro Watt weniger gehandelt als noch im Vormonat. Sie kosten jetzt nur noch 23 Cent pro Watt.

Weniger als zehn Cent pro Watt

Die Grenze von zehn Cent pro Watt haben die Niedrigpreismodule überschritten. Dabei handelt es sich um Module mit Minderleistung, B-Ware, Insolvenzware, gebrauchte Module oder Module mit eingeschränkter Garantie. Diese werden derzeit für neun Cent pro Watt gehandelt. Im Dezember kosteten sie noch zehn Cent pro Watt.

Steigende Preise in Sicht

Martin Schachinger, Geschäftsführer des Online-Marktplatzes für Solarkomponenten PV Xchange, geht aber davon aus, dass die Preise für die Module demnächst wieder sinken könnten. Denn die niedrigen Preise werden nur für die schon in Europa befindliche Ware erzielt. Die neue Ware, die derzeit auf dem Weg aus Asien nach Europa ist, wird wohl etwas teurer werden. Ein Grund ist der Krieg im Gazastreifen. Denn die Huthi im Jemen beschießen aus diesem Grund Schiffe, die durchs Rote Meer und den Suezkanal fahren wollen.

Frachtkosten steigen

Diese Beschüsse haben die Reedereien dazu bewogen, die Route zu meiden und den 6.000 Kilometer längeren Weg um Afrika herum zu nehmen. Das kostet. Entsprechend seien die Transportkosten für einen Container auf dem Weg von China nach Rotterdam schon um fast das Dreifache gestiegen, erklärt Martin Schachinger.

Nachfrage derzeit verhalten

Dennoch werden die Preise nur verhalten steigen. Dies führt der PV-Xchange-Chef auf die derzeit verhaltene Nachfrage in Europa zurück. Dies ist allerdings zum Jahresbeginn keine Seltenheit. Denn die kalten Temperaturen führen dazu, dass die Installateure nicht auf die vereisten Dächer können. Aber auch die politische Lage tut ihr Übriges. Denn die Solarkunden warten derzeit noch auf das Solarpaket I, das von der Bundesregierung schon seit Monaten angekündigt wird, aber im Beschlussprozess aufgrund der Nachverhandlungen zum Bundeshaushalt stecken geblieben ist. Entsprechend steht derzeit zunächst das Haushaltsgesetz auf der Tagesordnung. Das Solarpaket I ist dort noch nicht zu finden, soll aber Ende Februar verabschiedet werden.

Kunden warten auf sinkende Preise

Hier geht es vor allem um den dringend notwendigen Bürokratieabbau, der dafür sorgen soll, dass mehr große Solaranlagen – sowohl auf der Freifläche als auch auf Gewerbe- und Industriedächern – gebaut werden. Doch auch die rasant gefallen Modulpreis haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass die Kunden und Projektierer abgewartet und auf weiter sinkende Kosten spekuliert haben. Das setzt die Großhändler, Montageunternehmen und Projektierer weiter unter Druck. „Aktuell müssen viele Photovoltaikangebote aus dem letzten Jahr preislich nach unten korrigiert werden, da sich die Komponenten verbilligt haben und sich die Konkurrenzsituation verschärft hat“, weiß Martin Schachinger. „Auch bei kleinen bis mittleren Komplettsystemen muss nicht mehr jede überteuerte Installationsofferte kritiklos und ohne Preisverhandlung hingenommen werden.“

Die Abwartehaltung wirkt sich aber nicht nur auf die Projektrealisierung aus, sondern auch auf die Nachfrage nach Fachkräften. „Von einem Montageengpass ist derzeit kaum noch die Rede, jedoch könnten im weiteren Verlauf des Jahres durchaus wieder die alten Probleme auftauchen, sobald der Markt wieder anzieht“, erklärt Martin Schachinger. Das wird nach der Verabschiedung des Solarpakets durch den Bundestag erwartet. (su)