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Solarausschreibungen: Wettbewerb weiter hoch – trotz gestiegener Auktionsmenge

Trotz der in den letzten Jahren immer weiter gestiegenen Ausschreibungsmengen von Marktprämien für Strom aus solaren Freiflächenanlagen ist der Wettbewerb in diesem Segment sehr hoch. So schätzt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, die derzeitige Lage auf dem Markt angesichts der Ergebnisse der jüngsten Solarpark-Ausschreibung ein. „Die Ausschreibung ist weiterhin von einer sehr hohen Beteiligung geprägt. Seit vier Runden übersteigt die eingegangene Gebotsmenge deutlich das ausgeschriebene Volumen“, sagt Müller.

Knapp die Hälfte der Projekte geht leer aus

Tatsächlich war auch die jüngste Ausschreibung klar überzeichnet, die am 1. März beendet wurde und deren Ergebnisse die Bundesnetzagentur gerade bekannt gegeben hat. Auf das ausgeschriebene Volumen haben sich 596 Projekte mit einer Gesamtleistung von 4,1 Gigawatt beworben. Das war trotz der deutlichen Anhebung des Ausschreibungsvolumens gegenüber der Vorrunde von 1.611 auf 2.231 Megawatt mehr als Marktprämien vorhanden waren. Am Ende kamen 326 Projekte mit einer Gesamtleistung von 2.234 Megawatt zum Zuge.

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Preise bleiben weitgehend stabil

Die gesunkenen Modulkosten machen sich bei den Projektierern und damit auch bei den Ausschreibungen bemerkbar. Denn das niedrigste Gebot lag bei 3,62 Cent pro Kilowattstunde. Das ist fast ein Cent weniger als noch in der letzten Ausschreibung, als das niedrigste Gebot bei 4,44 Cent pro Kilowattstunde lag. Trotz der großen Konkurrenz ist das noch bezuschlagte höchste Gebot relativ stabil geblieben. Es lag in dieser Runde bei 5,49 Cent pro Kilowattstunde. In der letzten Runde lag es bei 5,47 Cent pro Kilowattstunde. Das das extrem niedrige Gebot eher ein Ausreißer nach unten ist, zeigt sich im durchschnittlichen mengengewichteten Zuschlagswert. Dieser lag bei 5,11 Cent pro Kilowattstunde und damit auf ähnlichem Niveau wie in der Vorrunde, als im Schnitt die Marktprämien für 5,17 Cent pro Kilowattstunde an die Projekte gingen.

Bundesnetzagentur: Höchstwerte bleiben stabil

Bayern gewinnt die meisten Zuschläge

Auch die Verteilung bleibt ähnlich wie in der vergangenen Ausschreibung. So ging das mit weitem Abstand größte Zuschlagsvolumen wie in den Vorrunden auf Gebote für Standorte in Bayern. Im Freistaat bekommen 156 Projekte mit einer Gesamtleistung von 806 Megawatt eine Marktprämie. Auf dem zweiten Platz liegt mit weitem Abstand Schleswig-Holstein. Dort waren 17 Projekte mit 221 Megawatt Leistung erfolgreich. Außerdem konnten 20 Projekte in Niedersachsen mit einer Gesamtleistung von 199 Megawatt eine Marktprämie ergattern.

Solarausschreibungen: Fast 5,5 Gigawatt bei Freiflächenauktion angeboten

Viele Solaranlagen an Straßen und Schienen

Mit Blick auf die Standortkulisse haben sich ebenfalls kaum Veränderungen ergeben. So gingen die meisten Zuschläge an Projekte, die auf Randstreifen an Autobahnen oder Schienenwegen geplant sind. Das sind immerhin 141 Zuschläge mit einer Gesamtleistung von 1.058 Megawatt und damit etwa die Hälfte der bezuschlagten Menge. Das zweithöchste Zuschlagsvolumen entfällt auf 127 Projekte auf Acker- oder Grünlandflächen in sogenannten benachteiligten Gebieten mit einer Leistung von insgesamt 792 Megawatt. Diese Flächen sind landwirtschaftlich nur eingeschränkt nutzbar und eignen sich daher besonders für die Errichtung von Photovoltaikanlagen. (su)