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Solarmarkt

Photovoltaik und CSP werden wachsen

Die Internationale Energieagentur (IEA) mit Sitz in Paris rechnet damit, dass sich die weltweit installierte Photovoltaikleistung bis 2018 auf 308 Gigawatt verdoppeln wird. Das ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen „Renewable Energy Medium-Term Market Report 2013“, den die IEA jetzt vorgestellt hat. Noch stärker wird der Zubau von solarthermischen Kraftwerken (CSP) voranschreiten. Bis 2018 erwartet die IEA eine Verdreifachung der installierten Leistung von derzeit etwa vier auf 12 Gigawatt weltweit.

Hohes Wachstum in sonnenreichen Gegenden

Besonders in den Gegenden mit hoher Sonneneinstrahlung wird die Erzeugung von Solarstrom eine immer größere Rolle spielen. Deshalb wird die Anzahl der Länder mit einer installieren Photovoltaikleistung von mehr als 100 Megawatt auf 65 steigen. „Die Stromgestehungskosten sind bei anderen erneuerbaren Energien höher als bei neuen fossilen Kraftwerken; daher müssen diese Anlagen häufig gefördert werden, um wirtschaftlich attraktiv zu bleiben“, heißt es in der Zusammenfassung des Berichts. Aber die weitere Kostensenkung vor allem in der Photovoltaikbranche wird der weitere Verbreitung der Technologie helfen. Denn dadurch wird sie auch ohne staatliche Förderung oder andere Unterstützungen wettbewerbsfähig. „Die dynamischsten Technologien – Onshore-Windkraft und Photovoltaik – haben in einigen Märkten auch ohne Förderung bereits Netzparität erreicht oder sind nahe daran“, schreiben die Autoren des Reports.

Spitzenlasten mit Solarstrom abdecken

Die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik in der solarthermischen Kraftwerke hängt aber sehr stark von regionalen Faktoren ab. In Gegenden mit bestimmten natürlichen Gegebenheiten und Marktbedingungen sind sie besonders wettbewerbsfähig. Vor allem in Ländern mit einer hohen Sonneneinstrahlung, wo derzeit die Spitzenlasten mit Ölkraftwerken abgedeckt werden, lohnt sich die Kombination aus photovoltaischer Stromerzeugung tagsüber und CSP-Stromerzeugung abends. In anderen Märkten wie vielen europäischen Ländern, Australien und Teilen der USA sanken die Kosten für dezentral produzierten Solarstrom unter die Kosten für Netzstrom, den die Anlagenbetreiber sonst bezahlen müssten. Deshalb ist auch dort der Solarstrom, dabei vor allem die Photovoltaik längst wettbewerbsfähig, auch wenn die Sonneneinstrahlung geringer ist.

Solarthermie hängt zu stark am Tropf

Schwieriger wird es für die Solarthermie. Die wird laut IEA langsamer wachsen. Denn in den potenziell größten Märkten in Europa hängt die Technologie noch zu sehr am Fördertopf. So berichtet der Europäische Solarthermieverband ESTIF jüngst, dass der Markt für solarthermische Anlagen zur Wärmeerzeugung schon das vierte Jahr in Folge rückläufig ist. Nach Aussagen des Verbandes funktionieren die bestehenden und geplanten öffentlichen Förderprogramme nicht. Ohne weitere Unterstützung könnten die Ziele der Solarthermie für 2020 nicht erreicht werden, so ESTIF. „Die Förderung von Solarwärme, Energiesparmaßnahmen und erneuerbare Energien sollte unter fairen Marktbedingungen stattfinden“, sagt Robert Welling, Präsident der ESTIF. „Die Energiewende ist eine politische Entscheidung, die mit öffentlichen Förderprogrammen umgesetzt wird, wie alle Energie-Programme.“ Außerdem leiden die europäischen Märkte sehr stark an der Finanzkrise. Dadurch sein der Bausektor sehr stark eingebrochen und die öffentlichen Förderprogramme seinen eingeschränkt worden. Besser wird es für die Solarthermie in China laufen. Dort ist der Markt auf den Wettbewerb zu anderen Wärmeerzeugern eingestellt. (Sven Ullrich)