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Solarthermie in Deutschland

Fehlende Wirtschaftlichkeit als Bremse?

Die wahrgenommene fehlende Wirtschaftlichkeit ist der Hauptgrund für die schleppende Entwicklung des Solarthermiemarktes in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt das Berliner Beratungsinstitut co2online im aktuellen „Trendreport Energie“. Unklar ist, inwieweit das auf unzureichende Information beruht. „Jedoch zeigen Evaluationen von Beratungsinstrumenten, dass sich bestehende Vorurteile in diesem Bereich über gezielte Informationen einfach abbauen ließen“, heißt es in der Zusammenfassung der Studie.

Wirtschaftlichkeit und Kostenaspekte stehen im Mittelpunkt

Immerhin steht bei fast zwei Drittel der Befragten die Wirtschaftlichkeit und die Kosteneffekte und Kosteneinsparungen bei der Entscheidung für eine Solarthermieanlage im Mittelpunkt. Nur der Klima- und Umweltschutz ist als Kaufargument noch wichtiger. 81 Prozent der Befragten gaben an, dass dieses Argument wichtig bei der Entscheidung war, eine Solarthermieanlage zu installieren. Für fast die Hälfte der Teilnehmer an der Befragung war die Sorge vor Preissteigerungen bei fossilen Brennstoffen ein Kaufargument.

Unzureichende Förderung bremst Ausbau

Ein zweites wesentliches Argument, warum sich Interessenten gegen eine Solarthermieanlage entscheiden, sind die fehlenden Fördermittel. Fast ein Drittel gaben an, dass sie sich deshalb gegen ein Solarwärmesystem entschieden haben. Zwar werden die Systeme über das Marktanreizprogramm gefördert, aber gerade beim Hausneubau fehlt eine solche staatliche Unterstützung. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat darauf bereits reagiert. In seinem Fahrplan Solarwärme ist für den Branchenverband unter anderem die Verbesserung der Förderung ein Punkt, der für das Vorankommen der Solarthermie in Deutschland entscheidend ist. „Wir sind da aktiv im Gespräch mit dem Bundesumweltministerium“, erklärt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. Wie eine solche Förderung aussehen könnte, ist bisher noch völlig unklar, aber die Branchenvertretung geht in ihrem Entwicklungsszenario davon aus, dass die Politik die Unterstützung verbessert. „Schließlich hat man auch dort erkannt, man mit verlässlichen Förderinstrumenten für die erneuerbare Wärme und der Unterstützung von innovativen Marktsegmenten bei der Solarwärme enorme Klimaeffekte erreichen und und ein starkes Wachstum anstoßen kann“, sagt Helmut Jäger, Vizevorsitzender des BSW-Solar.

15 Prozent des Bedarfs mit Solarthermie decken

Die Berliner haben auch einen Querschnittsvergleich der Energieverbrauchwerte von Gebäuden mit und ohne Solarthermieanlage durchgeführt. Dabei haben sie herausgefunden, dass eine Solarthermieanlagen durchschnittlich 15 Prozent des Bedarfs an mit fossilen Brennstoffen erzeugtem Warmwasser und Heizenergie ersetzen kann.

Das Beratungsinstitut hat für seine Trendstudie insgesamt 7.000 Nutzer oder potenzielle Nutzer von Solarthermieanlagen befragt. Aus den 1.469 eingegangenen Antworten errechneten sie, was die Befragten dazu gebracht hat bzw. bringen würde, sich für Solarwärme zu entscheiden. (Sven Ullrich)