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Schott schmilzt Glas erstmals komplett mit Wasserstoff

Die Glasherstellung ist ein energieintensiver Prozess. Vor allem für das Schmelzen des Glases wird jede Menge Brennstoff gebraucht, um den Schmelzprozess permanent und stabil mit Temperaturen von bis zu 1.700 Grad Celsius zu versorgen. Bisher nutzen die Hersteller dafür Erdgas. Doch der Glashersteller Schott hat jetzt über einen längeren Zeitraum die Schmelztemperaturen konstant auch mit Wasserstoff aufrecht erhalten können. Das Unternehmen hat eine Schmelze über zehn Tage lang komplett mit Wasserstoff betrieben.

Temperaturen konstant halten

Dies ist für den Technologiekonzern ein Meilenstein und nicht trivial, auch wenn das Ergebnis nur im Labor zustande kam. Denn die Erforschung, ob Wasserstoff die Temperaturen konstant halten kann und wie sich sein Einsatz auf die Glasqualität auswirkt, ist echte Pionierarbeit. Das Unternehmen untersucht den Umstieg auf grünen Wasserstoff schon seit 2018. Bisher hatte es Schott auf einen Anteil von 35 Prozent Wasserstoff im Gemisch mit Erdgas geschafft. Doch um die Glasherstellung zu dekarbonisieren, ist dringend ein Umstieg auf einen sauberen Brennstoff notwendig. Da bietet sich Wasserstoff an, wenn diese mit Ökostrom produziert wurde.

Einen Schritt zum Umstieg geschafft

Bei Schott steht dieses Ziel für das Jahr 2030 auf dem Entwicklungsprogramm. Dabei setzt das Unternehmen natürlich nicht ausschließlich auf den Umstieg auf grünen Wasserstoff, sondern auch auf Technologieentwicklungen und Energieeffizienz. Bei der Technologieentwicklung schaut sich Schott vor allem den energieintesiven Schmelzprozess an. Hier prüft das Unternehmen zwei Möglichkeiten: den Umstieg auf elektrische Schmelzwannen, betrieben mit Ökostrom, und den Einsatz von grünem Wasserstoff statt Erdgas. In Richtung Wasserstoffnutzung hat Schott jetzt einen Schritt geschafft.

Mehr grüner Wasserstoff notwendig

Doch um großtechnisch umzusteigen, sind auch entsprechende Mengen an grünem Wasserstoff notwendig. „Als einer der Vorreiter der Wasserstoffnutzung in der energieintensiven Industrie brauchen wir deshalb dringend weitere Schritte und zeitnahe Lösungen für eine funktionierende Infrastruktur“, betont Jens Schulte, Mitglied des Vorstandes von Schott. „Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geplanten Klimaschutzverträge zur Förderung der klimafreundlichen Produktion sind ein wichtiges Vehikel, um die teilnehmende Industrie wettbewerbsfähig zu halten und einen schnelle Implementierung zu ermöglichen, Wir setzen auf die Innovationskraft und die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern sowie den Bundesländern“, sagt Schulte mit Blick auf die politische Unterstützung für die Industrie in Deutschland. (su)