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EWE und GASCADE schließen Partnerschaft für Wasserstoff-Infrastruktur

Der Energiedienstleister und Speicherbetreiber EWE ist dem Kooperationsprojekt „Flow – making hydrogen happen“ der Gastransportnetzbetreiber GASCADE, ONTRAS und terranets bw als assoziierter Partner beigetreten. Ziel ist es, die Aktivitäten stärker zu koordinieren und gemeinsam den Hochlauf einer Wasserstoff-Wirtschaft voranzutreiben. Damit soll ein Pipeline-System für grünen Wasserstoff, das vom Nordosten Deutschland bis in den Südwesten reicht. 

Anbindung an internationale Wasserstoffmärkte

Ziel des Partnerverbunds ist es, Deutschland über die Infrastruktur an internationale Wasserstoff-Märkte anzubinden und damit Bezugsmöglichkeiten für große Mengen Wasserstoff zu eröffnen. „Die Umstellung von Erdgasleitungen auf den Transport von Wasserstoff hat für uns Vorrang, denn nur so können wir dem Markt schon im kommenden Jahr, also ab 2025, Transportkapazitäten anbieten. Bei circa 90 Prozent des rund 1.100 Kilometer langen Pipeline-Systems ‚Flow – making hydrogen happen‘ handelt es sich dabei um umgestellte Leitungen“, sagt GASCADE-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch.

Die Erschließung internationaler Importrouten, der Bau und die Integration von Wasserstoff-Speichern, die Umsetzung weiterer Großprojekte im Bereich Wasserstoff-Transport und die Anbindung an das europäische Wasserstoff-Kernnetz (European Hydrogen Backbone) können zusätzliche Versorgungssicherheit schaffen. 

Speicher spielen wichtige Rolle

Infrastrukturen zu etablieren ist EWE zufolge die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Wasserstoff-Markthochlauf. Neben dem Kernnetz spielen Wasserstoff-Speicher dabei eine zentrale Rolle. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zur Liefersicherheit für Kunden und zur Systemstabilität, insbesondere in einem künftig stark auf erneuerbare Energien ausgelegten Energiesystem. Anerkannte Studien mit Langfristszenarien prognostizieren sehr hohe Speicherbedarfe, die neben einer sorgfältig geplanten Umrüstung von unterirdischen Bestandskavernen auch den Kavernenneubau notwendig machen. „Wir stehen bereit, benötigen jedoch einen verlässlichen regulatorischen und finanziellen Rahmen, um entsprechende Projekte umsetzen zu können“, betont Peter Schmidt, Geschäftsführer von EWE Gasspeicher. Der angekündigten nationalen Speicherstrategie käme Schmidt zufolge daher die wichtige Aufgabe zu, diesen verlässlichen Rahmen zu schaffen.

Kavernenspeicher in Rüdersdorf getestet

In Rüdersdorf bei Berlin testet das Unternehmen aktuell einen unterirdischen Kavernenspeicher und erbringt den Nachweis, dass Wasserstoff sicher in Salzkavernen gelagert werden kann. Dafür hat Energiedienstleister den ersten kleinskaligen Untertage-Wasserstoff-Speicher gebaut und die Dichtheit des Systems nachgewiesen. Seit Ende 2023 finden umfangreiche Tests für den Betrieb der hausgroßen Wasserstoff-Kaverne statt, als wichtiger Schritt für die Übertragbarkeit auf große Kavernenspeicher mit dem 1.000-fachen Volumen. „Insgesamt wäre das die Basis, aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar zu machen – für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung“, so Peter Schmidt. (fk)