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Regenerative Schiffstechnik

Autarke Yacht: Solar statt Segel

Nicole Weinhold

1519 bis 1522 umsegelte erstmals ein Schiff die Welt. Ferdinand Magellan ist dafür in die Geschichtsbücher eingegangen. Seitdem hat es jede Menge Weltumsegelungen gegeben. Man muss also eigentlich nicht mehr betonen, dass alternative Antriebe auf dem Wasser bestens funktionieren. Gleichwohl ist der CO2-Verbrauch dort enorm, weil Dieselmotoren in ihrer Anwendung einfacher erschienen - letztlich funktionieren sie auch bei Windstille. Aufgrund der zunehmenden Notwendigkeit, auf erneuerbare Energien umzusteigen wird seit Jahren auch bei Schiffsantriebe an Wind- und Solarprojekten gearbeitet. Skysails zu schwere Containerschiffe der Beluga-Flotte an einem Flugdrachen durchs meer, Enercon hat den Transport von Bauteilen über das Meer mithilfe von Flettnerrotor CO2-freundlich gemacht. Und natürlich gibt es Solarschiffe. Genauso wie Solarautos und Solarflugzeug, was der Schweizer Bertrand Piccard mit seiner treibstofffreien Erdumrundung gerade noch einmal deutlich gemacht hat.

Die MS Tûranor des Schweizer Herstellers Planet Solar SA, das größte je gebaute Solarschiff, wurde 2012 für die erste rein mit Solarenergie angetriebene Weltumrundung zur See ins Guiness-Buch der Rekorde eingetragen und wurde danach als schwimmende Forschungsplattform eingesetzt. Hier ein Film dazu. Am 7. Mai hat die Univerde Foundation die Planet Solar SA für ihr Solarschiff mit dem Green Pride Prize ausgezeichnet.

Neues Solaryacht-Modell

Jetzt stellt die Firma Solarwave nach fünfjähriger Erprobungsphase ihre Solaryacht vor. Die Yacht ist mit Solarzellen bedeckt, deren Strom bei Überschussproduktion in Batterien gespeichert wird. Dadurch kann das Schiff auch in der Nacht oder bei extrem schlechtem Wetter fahren. Während der Testphase hat Solarwave 46 immerhin 12.000 Seemeilen zurückgelegt. Der nach Angaben der Hersteller erste autarke Katamaran der Welt durchfuhr während der langjährigen Erprobungsphase mit der Crew und bis zu sechs Gästen unter wechselnden klimatischen Bedingungen wie Schneefall, Eis, Regen und Sturm auf europäischen Flüssen, Seen und im Mittelmeer. Dabei mussten die Mitfahrer nicht auf den üblichen Standard verzichten. Kühlschrank, Tiefkühler, Induktionsherd, Waschmaschine, Klimaanlage und mehr wurden allerdings nur fast vollständig über Solarzellen und Batterien versorgt. Ein Dieselmotor half in seltenen Fällen nach. Solarwave kommt nun mit einem neuen, optimierten Modell, Solarwave 62, heraus.