Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Europäischer Speichermarkt wächst um gut ein Drittel

Die Nachfrage nach Batteriespeichern in Europa wächst. Schließlich bilden sie eine entscheidende Säule der Energiewende. Denn sie sorgen dafür, dass mehr Sonnen- und Windstrom ins Energiesystem integriert werden kann.

Schon im vergangenen Jahr ist der europäische Speichermarkt um 15 Prozent im Vergleich zu 2023 gewachsen. Im gesamten Jahr 2024 wurden Speicher mit einer Gesamtkapazität von 21,9 Gigawattstunden neu errichtet. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Analyse von Solarpower Europe (SPE) im aktuellen Speicherreport. Für dieses Jahr prognostizieren die Analysten ein weiteres Wachstum um 36 Prozent. Sie gehen von einem Neubau von 29,7 Gigawattstunden Kapazität aus.

Wollen Sie über die Energiewende auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie einfach den kostenlosen Newsletter von ERNEUERBARE ENERGIEN – dem größten verbandsunabhängigen Magazin für erneuerbare Energien in Deutschland!

Steigende Nachfrage nach Großspeichern

Dies liegt vorwiegend daran, dass sich der Markt dreht. Wurden im Jahr 2024 noch 50 Prozent der neuen Speicher in Wohngebäuden verbaut, wächst das Volumen hauptsächlich aufseiten der Großspeicher. Während die Nachfrage nach Heimspeichern stagniert, wächst der Anteil dieser großen Netzspeicher von 40 Prozent im Jahr 2024 auf 50 Prozent in diesem Jahr. Auch im Gewerbe tut sich was. Der Anteil dieser Speicher am Gesamtmarkt steigt von zehn auf zwölf Prozent – immerhin ein moderates Wachstum.

Libattion erweitert Produktionskapazität für Second-Use-Speicher

Markt wächst bis 2029 auf 118 Gigawattstunden

Auch für die kommenden Jahre prognostizieren die Analysten von SPE ein teils kräftiges Wachstum. So wird der Zubau bis zum Jahr 2029 auf Werte zwischen 66,6 und 183 Gigawattstunden ansteigen. Im mittleren Szenario weist der neue Speicherreport für 2029 einen Zubau von 118 Gigawattstunden aus. Vor allem die größeren Speicher werden weitere Marktanteile dazugewinnen, während der Heimspeicherbereich weiter stagniert. „Während Europa schon ins Solarzeitalter eingetreten ist, beginnt jetzt das Zeitalter der Batteriespeicher“, sagt Walburga Hemetsberger, Geschäftsführerin von SPE. „Mit der Verbreitung der Solarenergie auf dem gesamten Kontinent ist jetzt für die europäischen Entscheider die Zeit gekommen, die Batterien in den Mittelpunkt eines flexibilisierten und elektrifizierten Energiesystems zu rücken.“

Wechsel von den trägen Turbinen zu schnellen Umrichtern

Sie fordert die Europäische Kommission auf, dringend ihre Bemühungen zu verdoppeln, den Speichermarkt weiter anzukurbeln. Hemetsberger schlägt dazu einen Aktionsplan für Batteriespeicher in der EU vor. „Der jüngste Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel hat uns eindringlich vor Augen geführt, warum dies so wichtig ist“, betont sie.

Netzanschluss vereinfachen

Zusätzlich zu einem Speicher-Aktionsplan fordert der europäische Verband, die Prozeduren und den Kostenrahmen für den Netzanschluss von Speichern zu reformieren und Hybridsystemen den Vorrang vor alleinigen Erzeugungsanlagen zu geben. Es gehe nicht nur darum, den Netzzugang zu erleichtern, sondern auch die Kosten gerecht zu verteilen.

BSW-Solar: Zwei Millionen Solarstromspeicher sind in Deutschland installiert

Geschäftsmodelle ermöglichen

Zudem müssen die Speicher einen unbeschränkten und fairen Zugang zu den Strommärkten bekommen. Hierbei geht es darum, stabile und berechenbare Geschäftsmodelle für Speicher aufzubauen. Dazu sollten die Rahmenbedingungen für die Herkunftsnachweise aktualisiert werden und die Betreiber die Möglichkeit bekommen, die Einnahmen zu bündeln. Außerdem ist eine Harmonisierung der technischen Standards notwendig. Dies gilt auch für europaweite Standards für intelligente Messsysteme. Eine Verbesserung der Datenkommunikation ermöglicht dann auch ein Energiemanagement in Echtzeit und eine nahtlose Integration von Speichern.

Den kompletten European Market Outlook for Battery Storage 2025-2029 finden Sie auf der Webseite von Solarpower Europe.