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Erneuerbare sorgen für stabile Stromlieferung auch bei Hackerangriffen

Am 24. Februar 2022 zeitgleich mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine geriet der Ka-Sat-Kommunikationssatellit von Viasat ins Visier von Hackern. Ob der Zeitpunkt ein Zufall ist, oder ob es sich um einen gezielten Hackerangriff von russischer Seite handelt, ist nicht geklärt. Doch immerhin läuft auch ein Teil der ukrainischen Militärkommunikation über diesen Satelliten.

Keine Produktionsausfälle registriert

Der Angriff hat sich aber auch auf Windkraftanlagen in Deutschland ausgewirkt. Denn diese greifen auf die Satellitenkommunikation zurück, wenn es kein mobiles Funknetz gibt, über das die Anlagen gesteuert und überwacht werden können. Doch es kam zu keiner Zeit zu einem Ausfall oder zu einer Störung der Stromversorgung. „Der Hackerangriff Ende Februar 2022 hat nicht zu Produktionsausfällen bei den betroffenen Wind- und Solaranlagen geführt“, bestätigt Christian Schnaidt.

Anlagen können auch autonom arbeiten

Er ist für das operative Geschäft bei der Aream Group zuständig, einem Managementunternehmen für Investments und Anlagen rund um die erneuerbaren Energien mit Sitz in Düsseldorf. „Wir selbst waren von der Störung der Satellitenverbindung bei zwei Anlagen betroffen“, weiß Schaidt. Doch obwohl die Satellitenverbindungen durch den Angriff ausfielen, bestand kein Risiko, betont er. Schließlich schalten die Anlagen beim Ausfall der Satellitenkommunikation auf eine autonome Regelung um. So können sie sich beispielsweise bei Starkwind oder Orkan auch selbst abschalten. Dadurch lief die Produktion ohne Einschränkung weiter.

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Dezentrale Kraftwerke weniger anfällig

Markus W. Voigt, Geschäftsführer der Aream Group sieht deshalb in der dezentralen Energieerzeugung einen riesigen Vorteil mit Blick auf die Versorgungssicherheit in Krisenzeiten. Schließlich ist es kaum möglich, Anlagen in größerem Stil anzugreifen. Ein flächendeckender Ausfall ist deshalb unwahrscheinlich. „Die erneuerbaren Energien sind so in jedem Fall eine sehr stabile Größe im deutschen Energiemix“, betont Voigt. „Denn wenn einzelne große Kraftwerke den Strombedarf für Millionen Menschen decken, sind diese natürlich auch Ziele für Angriffe oder Sabotageakte in Krisenzeiten“, sagt Voigt. Die dezentral organisierten erneuerbaren Energien mit den vielen kleinen Standorten seien da deutlich weniger gefährdet.

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