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Europäische Kommission bestätigt Planung

Neuer 400-MW-Interkonnektor soll Deutschland und Dänemark verbinden

Der neue Interkonnektor soll Mecklenburg-Vorpommern und die dänische Region Seeland verbinden. Die erneute Bestätigung der EU war nötig geworden, weil vom ursprünglichen Plan, die erforderlichen Frequenzkonverter nicht auf See, sondern an Land in Bentwisch bei Rostock zu errichten, abgewichen wurde. „Das ist logistisch einfacher und letztlich auch effizienter“, sagt Volker Kamm, Pressesprecher bei 50Hertz.

Da der Osten Dänemarks und Deutschland zu zwei verschiedenen synchronen Netzgebieten gehören, ist eine Frequenztransformation notwendig. Dies wird möglich durch zwei Hochspannungskonverter, die den Drehstrom aus dem nordischen Synchrongebiet zunächst in Gleichstrom und dann unmittelbar anschließend wieder in Drehstrom umwandeln, nunmehr aber angepasst an das europäische Synchrongebiet.

Der neue Interkonnektor, die „Kriegers Flak - Combined Grid Connection“, verbindet den Offshore Windparks Baltic 1, der mit 48 MW bereits am Netz ist, mit dem geplanten dänischen Park Kriegers Flak (600 MW), dessen Errichtung derzeit vorbereitet wird. Die beiden Parks liegen nur 30 Kilometer voneinander entfernt und werden durch zwei Unterseekabel verbunden.

Bis zu 150 Millionen aus dem ERP-Programm

Das Projekt wird mit bis zu 150 Millionen Euro aus dem Europäischen Energieprogramm zur Konjunkturbelebung (European Energy Programme for Recovery, EEPR) gefördert. 50 Hertz gibt die Gesamtinvestitionskosten mit 300 Millionen Euro an.

„Die Bestätigung durch die Europäische Kommission ist eine Anerkennung unserer Arbeit, mit innovativen Ansätzen die erneuerbaren Energien zu integrieren und gleichzeitig den europäischen Strommarkt zu stärken“, sagt Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz. Die Kooperation zwischen Netzbetreibern in Europa sei die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Energiewende. „Mit der ‚Combined Grid Solution‘ schaffen wir den Nukleus für ein Offshore-Netz in der Ostsee, ein Meilenstein in der Entwicklung der europäischen Netze“, so Schucht.

Die Verbindung von Offshore-Windparks im Zusammenhang mit einem supranationalen Stromnetz ist eine Idee, die im Zuge des verstärkten Ausbaus der Offshore-Windenergie und den Herausforderungen der Energiewende schon seit einigen Jahren diskutiert wird. Die Europäische Kommission hat das Projekt „Kriegers Flak – Combined Grid Solution“ als Projekt von gemeinsamem Interesse (project of common interest, PCI) eingestuft. Diesen Status erhalten Netzausbauprojekte von besonderer Bedeutung, da sie Lücken in der europäischen Energieinfrastruktur schließen, teilte 50Hertz mit.

Ursprünglich war die geplante Verbindung als Knotenpunkt für drei Länder vorgesehen, berichtet 50Hertz-Pressesprecher Kamm - auch Schweden sollte beteiligt werden. „Diese Pläne wurden dann aufgegeben, als auf schwedischer Seite doch kein Windpark in der Region errichtet wurde“, so Kamm. Man sei aber offen, falls sich das einmal ändere.

50Hertz betreibt bereits jetzt einen Interkonnektor nach Dänemark und plant einen zweiten nach Schweden. (Katharina Wolf)