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Gender-Pay-Gap in der Energiebranche: Frauen verdienen 17 Prozent weniger

Bis heute arbeiten Frauen umsonst: Der „Equal-Pay-Day“ markiert die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, den „Gender-Pay-Gap“. Konkret bedeutet das: Der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern ist in Deutschland mit 17 Prozent so groß, dass Frauen symbolisch erst heute anfangen Geld zu verdienen.

Energiebranche liegt auf Platz 10

Auch in der Energiebranche sind Unterschiede deutlich: Platz 10 und einen Pay Gap von ebenfalls 17 Prozent ermittelte Arbeitgeberbewertungsportal Kununu bei einer Auswertung der 20 beliebtesten Branchen in Deutschland. Am stärksten differieren die Gehälter in der Telekommunikationsbranche: Satte 23 Prozent liegen hier zwischen Männern und Frauen. Am kleinsten sind die Unterschiede mit sechs Prozent in der Logistik- und Transportbranche.

Doch zurück zur Energie. Durchschnittlich verdienen Männer gut 59.000 Euro, Frauen kommen dagegen auf 10.000 Euro weniger.

Softwareentwicklerinnen haben ihre Kollegen fast eingeholt

Sortiert nach Berufen zeigt sich, dass viele Tätigkeiten, die in der Energiebranche gebraucht werden, vergleichbare Differenzen aufweisen: So liegt die Lücke bei Projektmanager:innen bei 18 Prozent, Ingenieurinnen verdienen im Schnitt 13 Prozent weniger als die männlichen Kollegen. Besser schneiden Elektronikerinnen mit zehn Prozent weniger ab, noch besser sieht es für Softwareentwicklerinnen aus, die mit nur vier Prozent weniger schon fast ihre männlichen Kollegen eingeholt haben.

Zudem zeigt sich, dass der Gap mit wachsender Berufserfahrung wächst. In der Energiebranche liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt mit knapp 42.000 Euro 11 Prozent unter dem der Männer, die gut 47.000 Euro bekommen. Nach zehn Jahren hingegen liegen schon 16 Prozent zwischen den Geschlechtern.

Kindererziehung, Rollenbilder, Teilzeit: Gründe gibt es viele

Die Gründe für die unterschiedliche Bezahlung selbst bei gleichen Berufen sind vielfältig: Auszeiten für Kindererziehung und Teilzeitphasen führten dazu, dass Frauen bei Gehaltserhöhungen und Aufstiegsmöglichkeiten weniger berücksichtigt würden, schreibt Kununu. Auch verhandelten Frauen seltener Gehaltserhöhungen. Dies erklärt zwar die wachsende Kluft, nicht aber die schon unterschiedlichen Einstiegsgehälter. Hier spiele die historische Rollenverteilung – der Mann als Haupternährer – eine wichtige Rolle.

Immerhin: Der Gap zwischen den Geschlechtern verringert sich. Während Frauen 2020 über alle Branchen hinweg noch durchschnittlich 9.744 Euro weniger verdient haben, waren es 2023 noch 8.875 Euro. (kw)