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Internationale Leitmesse der Windbranche in Hamburg

Nicole Weinhold

In den nächsten Jahren werden wir viele Fragen zu diskutieren und zu lösen haben. Ein Ort, an dem die Branche zusammenkommt und sich austauscht, ist die Wind Energy Hamburg“, erklärte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress während einer Pressekonferenz zur Wind Energy Hamburg. Er verwies mit diesem Kommentar auf die große Energiekrise in Europa aufgrund des russischen Kriegs in der Ukraine, aber auch auf den Klimawandel und die Folgen der Corona-Pandemie mit unterbrochenen Lieferketten, die sich auf nahezu alle Unternehmen auswirken.

Giles Dickson, CEO des europäischen Windverbands Wind Europe, betonte während der Pressekonferenz im Vorfeld der Messe, heute mache Strom ein Viertel des europäischen Energiesystems aus. „Bis 2050 werden es drei Viertel sein. 57 Prozent des gesamten Energieverbrauchs werden dann direkt elektrifiziert, 18 Prozent indirekt über grünen Wasserstoff und seine Derivate. Die Windenergie ist ideal positioniert, um diesen Prozess voranzutreiben. Bis 2050 werden 50 Prozent des gesamten Stroms in der EU aus Wind stammen.“ Während der Wind Energy werde die Branche analysieren und diskutieren, wie dieser Energieübergang Wirklichkeit werden könne.

„Bis 2050 werden 50 Prozent des Stroms in der EU aus Wind stammen.“

Giles Dickson, CEO, Wind Europe

Und auch in Deutschland soll die Windbranche wachsen. Nie hat sie vonseiten der Bundespolitik mehr Zuspruch bekommen. Der Ausbau der Windkraft steht plötzlich für eine von Russland unabhängige Versorgung und genießt höchste Priorität. Das hebt die Stimmung, aber es hebt nicht automatisch die Genehmigungszahlen und damit auch nicht die Produktionskapazität.

Austausch an den Messeständen

In diesem Spannungsverhältnis bewegt sich die Branche derzeit. Die Wind Energy Hamburg kommt da zum richtigen Zeitpunkt, vor allem nach der langen Pandemie-Pause. Zwar gab es 2020 eine digitale Messe, aber das Zusammentreffen an den Messeständen und der direkte Austausch sind jetzt besonders wertvoll. Investoren, Planer, Hersteller und Zulieferer können hier ihre langfristige Verbundenheit und Partnerschaft bestärken.

Was erwartet die Messebesucher vom 27. bis 30. September im Einzelnen? Vier Tage lang dreht sich auf dem gesamten Messegelände alles um die Energieerzeugung aus Wind und dessen Nutzbarmachung. Die Leitmesse ist auf die Schwerpunkte der internationalen Windenergiewirtschaft zugeschnitten. Sie bringt ein qualifiziertes Fachpublikum mit 1.400 Ausstellern aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette und ihren innovativen Lösungen zusammen. Schwerpunktthemen sind die Steigerung der Kosteneffizienz und die Chancen auf veränderten, dynamischen Märkten. Auch die Ausschreibungen mit ihren sinkenden Preisen und bürokratischen Hürden werden wichtiges Thema sein; außerdem die Transformation des Energiesystems mit der intelligenten Integration volatiler Erzeugung ins Stromnetz, mit der Speicherung von Windstrom und smarten Netzanbindungen.

Digitalisierung, Optimierung und Turbinentechnik gehören auch diesmal zu den Themen.

Foto: Nicolas Maack

Digitalisierung, Optimierung und Turbinentechnik gehören auch diesmal zu den Themen.

Wasserstoff-Messe und -Konferenz

Die Messe wird begleitet von der Wasserstoff-Messe H2 Expo & Conference. Dort geht es um die Erzeugung, den Transport, die Speicherung und den Einsatz von grünem Wasserstoff. Für das Schwerpunktthema Grüner Wasserstoff wird die Windenergie weitergedacht und über Elektrolyseverfahren mit der Welt der Wasserstoffproduktion, -umwandlung und -nutzung verknüpft. Aktuell gilt der grüne Wasserstoff als Energielieferant vor allem in der industriellen Produktion und dem Verkehr als Schlüssel für eine erfolgreiche industrielle Dekarbonisierung. Auch die lettische Wasserstoff-Vereinigung wird auf der Messe als Aussteller vertreten sein. Aivars Starikovs, der Vorstandsvorsitzende der Vereinigung, sagte im Vorfeld der Messe, perspektivisch könnten alle drei baltischen Staaten zu Schlüssellieferanten von grünem Wasserstoff für die EU-Industrie werden. „Zusammen können Estland, Lettland und Litauen 831 Terawattstunden erneuerbaren Stroms zur Produktion grünen Wasserstoffs liefern. Das entspricht mindestens 16 Millionen Tonnen pro Jahr.“

Das begleitende Konferenzprogramm beider Messen findet auf offen zugänglichen Bühnen im direkten Messegeschehen statt. In Halle A2, wo die Wasserstoff-Expo stattfindet, dreht sich auch auf der Bühne alles um die Wasserstoffwirtschaft. Hochkarätige Sprecher:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft informieren dort über aktuelle Themen wie Regulatorik, Technologien und die Zukunft des grünen Wasserstoffs. Themenschwerpunkte werden sein: Geschäftsperspektiven, Energietransport und -speicherung, Regelwerke und Förderprogramme sowie Absatzmärkte.

Was erwartet die Besucher auf den Bühnen in den anderen Messehallen? Der New Horizons Stage von Wind Europe, VDMA, BWE & Partner in Halle B6 verspricht spannende Vorträge. Informative Sessions mit wichtigen Branchenvertretern aus Wirtschaft und Politik zu den aktuellen Themen rund um die Windindustrie umfassen folgende Themen: Finanzierung, Power Purchase Agreements (PPAs), grüner Wasserstoff, Markt-Updates für UK/FR/ES/PL/SE/Baltikum, Lieferketten-Herausforderungen, schwimmende Offshore-Plattformen, Recycling von Rotorblättern und Wege zu einer Kreislaufwirtschaft, Zukunft der Windenergie-Technologie, Expansionswege für Windenergie sowie Entwicklung der Lieferketten.

Wie hier in Halle B6 bei Polytech 2018 wird auch in diesem Jahr Offshore eine wichtige Rolle spielen. Diesmal sind sogar deutlich mehr Offshore-Aussteller am Start.

Foto: HMC/Stephan Wallocha

Wie hier in Halle B6 bei Polytech 2018 wird auch in diesem Jahr Offshore eine wichtige Rolle spielen. Diesmal sind sogar deutlich mehr Offshore-Aussteller am Start.
Messgeräte zur Schallmessung (rechts) und Strömungssimulation des Windes (Mitte) am Stand von Siemens zur Wind Energy Hamburg 2018.

Foto: HMC/Stephan Wallocha

Messgeräte zur Schallmessung (rechts) und Strömungssimulation des Windes (Mitte) am Stand von Siemens zur Wind Energy Hamburg 2018.

Aufstrebende Märkte der Windindustrie

In Halle B1 im Obergeschoss erwartet Besucher:innen das Global Markets Theatre, das über Chancen in wichtigen und aufstrebenden Märkten der Windindustrie informiert. Dort lassen sich künftige Partnerschaften für Windprojekte anbahnen. Organisiert wird die offene Konferenzbühne von GWEC, dem internationalen Fachverband der Windenergiebranche, in Kooperation mit der Wind Energy Hamburg. Dort treffen sich internationale Branchenvertreter, Organisationen und Institutionen aus aller Welt; darunter Hersteller, Entwickler, Komponentenlieferanten, Forschungsinstitute, nationale Wind- und Erneuerbare-Energien-Verbände, Stromversorger, Finanz- und Versicherungsunternehmen.

Die Speakers‘ Corner in Halle B5 auf der Wind Energy Hamburg präsentiert Aussteller und ihre Produkt-Highlights und Innovationen. Hier erfährt man mehr über neue Technologien beim Condition Monitoring, bei bedarfsgerechter Nachtkennzeichung, Vogel- und Fledermausdetektion und bei vielen anderen Themen. Von Dienstag, 27., bis Donnertag, 29. September, können Gäste in zehnminütigen Kurzpräsentationen die Welt der Windenergie in all ihren Facetten kennenlernen.

Der New Horizons Stage verspricht spannende Vorträge zu PPA, Lieferketten, schwimmender Offshore-Technik und Recycling.

Am Freitag, 30.September, findet auf der Speakers‘ Corner das Recruiting Forum statt. Hier hat die Branche die Chance, sich rund um das Thema Recruiting zu informieren. Aussteller:innen der Wind Energy Hamburg stellen sich als Arbeitgeber:innen vor, informieren über Weiterbildungsangebote und bieten an einer „Jobwall“ konkrete Job-Chancen. In der Recruiting Area präsentieren sich zahlreiche Aussteller als Arbeitgeber. Hier hat man die Möglichkeit, mit Personalverantwortlichen in Kontakt zu treten und Weiterbildungsangebote kennen zu lernen.

Und schließlich gibt es noch die Startup Area mit dem Gemeinschaftsstand der jungen innovativen Unternehmen in der Halle B7. Die Hamburg Messe und Congress GmbH organisiert den Stand im Auftrag des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Ziel ist es, die Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland zu fördern, um die Vermarktung von innovativen Produkten bestmöglich zu unterstützen. 

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