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WEA gesprengt

Repowering erreicht Süddeutschland

Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 insgesamt 35 Prozent des Strombedarfes aus erneuerbaren Energien zu erzeigen sei im Netzgebiet des AÜW bereits erreicht. „Für AÜW aber kein Grund sich auszuruhen“, sagt Michael Lucke, Geschäftsführer des regionalen Energieversorgers.

Ende dieses Jahres sollen bei Kraftisried im Bereich des Haarbergs zwei neue leistungsstärkere Windenergieanlagen ans Netz gehen. Der Neubau erfolgt unter der Firmierung „WildKraft GmbH amp; Co. KG“ und ist zu 50 Prozent als Bürgerbeteiligungsmodell angelegt. Die BioEnergie Allgäu (ein Zusammenschluss von AÜW, Allgäuer Kraftwerke und des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft Kempten) hält 45 Prozent an den Anlagen. Die restlichen fünf Prozent gehören der Wildpoldsrieder Dorfentwicklungs GmbH. Die neuen Anlagen vom Typ Enercon E 115 haben eine Leistung von jeweils 3 Megawatt (MW) und sind insgesamt 206 Meter hoch. Das AÜW erwartet eine Stromproduktion von  rund 13 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr. Das entspreche in etwa dem Verbrauch von 3.700 Durchschnittshaushalten.

Austausch zwei gegen zwei

Auf dem Höhenrücken zwischen Wildpoldsried (Oberallgäu) und Kraftisried (Ostallgäu) sind bereits mehrere Windkraftanlagen in Betrieb. Genehmigt sind an diesem Standort maximal elf Anlagen, auf Grund der Nähe zum Drehfunkfeuer der Deutschen Flugsicherung, so AÜW. „Ursprünglich hatten wir für diesen Standort sechs zusätzliche Anlagen beantragt“, berichtet Stefan Nitschke, Leiter Marketing und Kommunikation. „Es wurden aber nur zwei neue genehmigt, für die wir zwei alte Anlagen entfernen mussten.“ Zwei Prototyp-Anlagen der Firma Pfleiderer, die dem AÜW gehörten, wurden daher am vergangenen Wochenende gesprengt. Neben den neuen Enercon-Anlagen stehen im Bereich Haarberg drei Südwind 77 (1,5 MW), zwei Enercon E 58 (1 MW) und vier Enercon E 82 (2 MW), die alle auch mit Bürgerbeteiligung finanziert wurden.

Die Pfleiderer Anlagen hatten jeweils 1,5 MW Leistung und haben zusammen rund 2,5 Mio kWh/Jahr Strom erzeugt. Nachdem sich die Firma Pfleiderer aus dem Geschäftsfeld zurückgezogen hat, seien aber Wartung und der Bezug von Ersatzteilen für die elf Jahre alten Anlagen sehr aufwendig geworden. „Die beiden Anlagen waren ein technischer Totalschaden.“, fasst Geschäftsführer Lucke kurz zusammen.

Premiere für den Sprengmeister

Sprengmeister Olaf Hoyer aus Buchenberg sagte nach der Sprengung: „Das waren meine ersten Windkraftanlagen, die ich gesprengt habe. Ich bin erleichtert, dass alles so gut geklappt hat. Die Anlagen liegen an dem berechneten Platz und es kam niemand zu Schaden.“ Wer will, kann sich die Sprengung hier im Film ansehen. (Katharina Wolf)