Der Dachverband der österreichischen Ökoenergiebranchen Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) warnt vor unsachlichen und unbedachten Eingriffen in den Strommarkt durch das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz. Im Mittelpunkt der Kritik stehen Regelungen für die zusätzlichen Netzentgelte bei der Einspeisung überschüssigen Solarstroms und die Spitzenkappung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Dies gefährde das Ziel der Regierung, die Strompreise für Verbraucher zu senken.
Das Gesetz sei eigentlich dafür vorgesehen, den Strommarkt zu flexibilisieren und zu modernisieren. Durch die stärkere Belastung der einheimischen Stromerzeuger wird hingegen nicht nur das gestrige Stromsystem zementiert. Es werde auch die lokale Wertschöpfung und Energieunabhängigkeit geschwächt, warnen die Branchenvertreter.
Wichtige Geschäftsmodelle erschwert
Zudem werden wichtige Geschäftsmodelle, die für die einheimischen Verbraucher wichtig sind und die Anlagen auch ohne staatliche Unterstützung refinanzieren, erschwert. Der EEÖ nennt hier unter anderem Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements – PPA), die für die Senkung der Energiekosten in Industrie und Gewerbe wichtig sind. Damit werden aber auch Energiegemeinschaften verhindert. (SU)