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Klimaneutralität

Studie: Nur 6.000 Windenergieanlagen mehr genügen  

Die nordrhein-westfälische Branchenorganisation Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) hat es auf Basis einer Studie zur Leistungsfähigkeit der neuesten verfügbaren Windenergieanlagen mit fünf bis über sechs Megawatt (MW) Nennleistung errechnet: Dank jährlicher Auslastung dieser hocheffizienten neuesten Anlagenmodelle von bis zu 4.000 Volllaststunden an küstennahen norddeutschen Standorten sowie bis zu 3.500 Volllaststunden an gut exponierten süddeutschen Standorten könnten 35.000 Maschinen an Land 700 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugen. Aktuell sind gemäß Statistik der beiden Windenergieverbände BWE und VDMA Power Systems mehr als 29.000 Windenergieanlagen an Land bundesweit installiert. Mit einer Erzeugung von 700 TWh könnten die Windstromerzeuger in Deutschland schon 2040 „einen Großteil des künftigen Bedarfs von Privatverbrauchern, Industrie und Verkehr decken“, erklärte jetzt LEE NRW. Zusammen mit der dann vorhandenen Erzeugungskapazität von Offshore-Windparks, Photovoltaikanlagen und Biomasse-Energie- und Wasserkraftanlagen sei so eine Stromerzeugung von mehr als 2.000 TWh „möglich – genug um den Bedarf aller Haushalte, der Industrie sowie der wachsenden Zahl von Elektro-Fahrzeugen zu decken“, schreibt LEE NRW.

Der nordrhein-westfälische Branchenverband stützt seine Berechnungen auf die im Herbst 2020 veröffentlichte Analyse „Volllaststunden von Windenergieanlagen an Land – Entwicklung, Einflüsse, Auswirkungen“. Diese hatte LEE NRW selbst zusammen mit dem Bundesverband Windenergie (BWE) beim Analysedienstleister Deutsche Windguard in Auftrag gegeben. Deutsche Windguard hatte dabei errechnet, dass durch „große Windturbinen“ auch dank des zunehmenden Austauschs alter Windenergieanlagen gegen neue Windenergianlagen, dem Repowering, alleine auf den heutigen bestehenden Windenergievorranggebieten eine Verdoppelung der Stromerzeugung möglich wäre. So ließe sich die Windstromerzeugung im Vergleich zu den 2020 erzeugten 107 TWh alleine auf diesen heute schon für Windkraftnutzung offiziell ausgewiesenen Flächen auf 212 TWh erhöhen.

Allerdings beschränken diese offiziellen Vorranggebiete sich auf 0,9 Prozent der Landesfläche und nehmen auch zahlreiche schon bestehende Windparkstandorte beispielsweise aufgrund ihrer Nähe zu Wohngebieten oder zu Vogelvorkommen vom Repowering aus. Würden die alle Bundesländer wie bisher nur Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz ihre Vorranggebiete auf zwei Prozent der Landesfläche ausweisen, so lautete das Fazit von Deutsche Windguard in dessen Analyse vom Herbst, könne die Windstromerzeugung dort auf 500 TWh ansteigen. Die Autoren waren dabei von einer mittleren Nennleistung der dann genutzten Anlagen von fünf MW und 40.000 installierten Anlagen ausgegangen.

LEE NRW rechnet nun nur noch mit 35.000 Anlagen für eine Stromproduktion von jährlich 700 TWh. Demzufolge müsste jede Anlage jährlich 20 Gigawattstunden produzieren. Dies würde bei beispielsweise einer mittleren Nennleistung pro Anlage von 5,5 MW eine Turbinenauslastung von im Schnitt 3.636 Volllaststunden erfordern – oder bei 6,0 MW mittlerer Nennleistung 3.333 Volllaststunden.

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