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10 innovative Speichersysteme stehen im Finale des EES-Awards

Energiespeichersysteme sind ein fester Bestandteil der Energiewende. Innovationen und neue Systeme können sich um den jährlich zu vergebenden EES-Award bewerben. Bei den Preisen der großen Speichermesse in München, die vom 11. bis 13. Mai 2022 stattfindet, geht es darum, neue Produkte und herausragende Projekte zu prämieren. In diesem Jahr haben es vor allem Systeme ins Finale geschafft, die die Installation vereinfachen und die Sicherheit in den Blick nehmen. Bei Letzterem geht es vor allem um das Temperaturmanagement.

1. Auch für heiße Regionen geeignet

So wurde der chinesische Hersteller Contemporary Ampex Technology (CATL) mit seinem neuen Enerone Speichersystem unter den Bewerbern ins Finale gewählt. Das Gerät ist mit einer Flüssigkeitskühlung ausgestattet und kann so 372,7 Kilowattstunden Speicherplatz auf nur 1,69 Quadratmetern unterbringen. Durch das Kühlsystem kann es bei Umgebungstemperaturen von bis zu 50 Grad Celsius betrieben werden. Der Speicher ist für Photovoltaiksysteme auf einer Spannungsebene von bis zu 1.500 Volt geeignet.

2. Viel Energie in kurzer Zeit liefern

Das Unternehmen hat es zudem noch mit seinem neuen Hochvoltspeicher ins Finale geschafft. Hier hat die Juroren vor allem die außergewöhnlich hohe C-Rate von 6 überzeugt. Das bedeutet, dass der Speicher über zehn Minuten seine gesamte zwischengelagerte Energie zur Verfügung stellen kann. IN das Gerät passen 32 bis 39 Kilowattstunden und erreicht dabei satte 288 Kilowatt Leistung. CATL hat besondere Sicherheitssysteme eingebaut, so dass bei Überhitzung ein thermisches Durchgehen der Batteriezellen zu verhindern.

3. Rundzellen mit angepasster Kühlung

Der deutsche Hersteller E-Stream hat es mit einem Speicher ins Finale geschafft, der je nach vorgesehener Anwendung mit Luft oder mit Flüssigkeit gekühlt wird. Außerdem verwendet das Unternehmen eine neue Technologie zur Kontaktierung von Rundzellen im Speicher. Dadurch können die Zellen nach ihrem Lebensende leicht ausgetauscht werden. Insgesamt 588 Rundzellen passen in den Speicher, der es so auf eine Kapazität von 5,05 Kilowattstunden bringt. 20 dieser Batteriemodule passen in ein Speicherrack. Auf diese Weise kommen 101 Kilowattstunden zusammen.

4. Fehler schnell erkennen

Honeywell Xtralis aus der Schweiz ist mit einem Speicher im Finale, der ein besonderes Batterieüberwachungs- und Detektionssystem beinhaltet. Immerhin 15 Sensoren pro Controller sorgen dafür, dass der Austritt von Elektrolyt oder andere Fehler sofort entdeckt werden, so dass das System rechtzeitig in den Fehlermodul gehen kann, bevor die Batterien thermisch durchgehen. Das System gewährleistet eine Vorwarnzeit von bis zu 25 Minuten, um den Speicher abzuschalten und Maßnahmen zur Sicherung zu ergreifen.

5. Temperaturmanagement erhöht Entladeenergie

Auch Huawei hat es mit einem neuen Speichersystem ins Finale geschafft. Es zeichnet sich vor allem durch eine eingebaute Optimierung aus. Diese erlaubt es, dass jedes Speicherrack separat von den anderen angesteuert wird. Dadurch können unterschiedlich alte Batteriepacks mit verschiedenen Leistungs- und Kapazitätswerten zusammengeschaltet werden. Außerdem sorgt ein Smart Rack Controller dafür, dass die Lebensdauer des Speichers steigt. Durch angepasste Kühlung lasse sich zudem die Entladeenergie um bis zu 15 Prozent steigern. Die Temperaturen der Zellen im Betrieb variieren dabei um maximal drei Grad Celsius. Die Gesamtlösung inklusive Leistungselektronik und Löscheinrichtung ist platzsparend in Outdoorcontainern untergebracht.

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6. Mehrere Speicher zusammen betreiben

Der britische Hersteller Inaccess hat mit dem Storage Power Plant Controller (SPCC) ein herstellerunabhängiges System entwickelt, das den Speicherwechselrichter steuert und die Speichersteuerung mit der Wirkleistungssteuerung der Photovoltaikanlage und der Blindleistungskompensation koordiniert. Zusätzlich sorgt künstliche Intelligenz dafür, dass die Batterieanlage reibungslos im optimalen Betrieb läuft. Dadurch kann der Betreiber innerhalb eines Kraftwerksparks mehrere Speichersysteme abgestimmt miteinander betreiben.

7. Für netzferne Anwendung entwickelt

Shenzhen Cubenergy hat mit dem Flex Combo M100 ist ein intelligentes System für Microgrids entwickelt. Mit einer Leistung von 100 Kilowatt und einer Kapazität von 128 oder 192 Kilowattstunden ist es für den Einsatz in netzfernen Gebieten bestens geeignet. Batteriestränge, das Batteriemanagement, die Leistungselektronik und ein Brandbekämpfungssystem sind in einem standardisierten Container untergebracht.

8. Konverter liefert Wechselstrom

Stabl Energy hat es mit einem modulare Multilevelkonverter für Batteriespeichersysteme ins Finale geschafft. Dieser ersetzt den herkömmliche Batteriewechselrichter. Zur Bereitstellung von Wechselstrom werden die Batteriemodule dynamisch miteinander verschaltet, um die Ausgangsspannung schrittweise auf- und abzubauen. Durch geringere Schaltspannungen und Schaltfrequenzen erreicht ein Batteriesystem so einen Wirkungsgrad von bis zu 99,4 Prozent. Das Konzept ermöglicht auch die Integration von Batteriemodulen in unterschiedlichen Zuständen, was insbesondere für Second-Life-Anwendungen von Vorteil ist.

9. Einzelne Racks unabhängig laden

Sungrow Power Supply hat ebenfalls eine Flüssigkeitskühlung in sein Power-Titan-System integriert. Dies erlaubt eine höhere Effizienz und eine höhere Leistung. Ein intelligentes Temperaturmanagement verlängert die Lebensdauer des Speichers nach Herstellerangaben um zehn Prozent. Zudem kann über einen neuen Cluster Controller jedes einzelne Batterieracks unabhängig von den anderen laden und entladen, was die Gesamtsystemleistung um sechs Prozent steigert.

10. Zweite Chance für Autobatterien

Der deutsche Hersteller Voltfang hat einen auf Batteriemodulebene kommerzialisierten Industriespeicher vorgestellt, der ausschließlich mit gebrauchten Batterien aus Elektroautos besteht. Die Module können dabei aus völlig verschiedenen Fahrzeugen stammen. Denn über einen eigenen Testprozess kann Voltfang die gebrauchten Systeme bewerten und so eine ungefähre verbleibende Lebensdauer bestimmen. Ein eigens entwickeltes übergeordnetes Batteriemanagement im Speicher kann dabei die Batteriemanagementsysteme der einzelnen Speicher ansprechen und weiternutzen. Dies verlängere die Gebrauchsdauer von Batterien aus den Elektroautos um acht bis 15 Jahre.

Wer am Ende tatsächlich den Award gewinnt, steht am 10. Mai 2022 um 18 Uhr fest. Denn dann werden die Preise auf der Messe in München im Rahmen des Innovatiosforums der Smarter E Europe verliehen. (su)