Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Intersolar Award: 10 innovative Lösungen für die solare Energiewende stehen im Finale

Aus den vielen Vorschlägen für den begehrten Intersolar Award hat die Jury neun Finalisten ausgewählt. Hier geht es nicht nur um den Grad der technischen Innovation, sondern auch um die technischen, ökonomischen und die Umweltvorteile. Prämiert werden in dieser Kategorie die Komponenten für Photovoltaikanlagen wie neue Zell- und Modultechnologien, Kabel, Anschlüsse, Montagesysteme, innovative Leistungselektronik, aber auch bauwerkintegrierte Lösungen (BIPV), Anwendungen für die Betriebsführung und netzferne Systeme.

1. Solare betriebener Milchtank

Ins Finale hat es ein komplett solar betriebener Kühltank, den Freecold Sarl auf der Intersolar präsentieren wird. Er ist zur Kühlung von Milch oder Fruchtsäften in heißen Regionen der Erde entwickelt. In dem Kühltank können die kleinen Milch- oder Saftproduzenten in entlegenen Gebieten ihre Produkte sicher aufbewahren. Die Energie für die Kühlung liefern integrierten Solarelemente, die direkt ohne Umwandlung und Speicherung genutzt wird.

Freecold hat den Tank so entworfen, dass er zwar stabil, aber gleichzeitig leicht zu transportieren ist. Aus Hygienegründen ist das Innere des Tanks aus Aluminium. Eine integrierte automatische UV-Licht-Desinfektionseinheit sorgt zudem für Sauberkeit.

2. Hybrid gekühlter Zentralwechselrichter

Gamesa Electric tritt mit dem neuen Zentralwechselrichter Proteus PV47000 zum Finale des Intersolar Awards an. Er ist für große Solarparks gemacht und vereint einen hohen Wirkungsgrad mit einer besonders großen Leistungsdichte. Um dies zu erreichen, hat Gamesa ein hybrides Kühlsystem entwickelt. Dies besteht aus einem Flüssigkeitskühlkreislauf für besonders beanspruchte Komponenten und einer Luftkühlung für den Rest. Dieses Kühlkonzept sorgt dafür, dass der Wechselrichter auch bei hohen Außentemperaturen ohne Leistungsabregelung arbeitet.

Außerdem weißt der Zentralwechselrichter nur geringe Oberschwingungsanteile in seinem Ausgangsstrom auf. Er kann sogar bestimmte harmonische Schwingungen aktiv unterdrücken. Dadurch ist er auch für den Einsatz an eher schwachen Netzanschlusspunkten geeignet.

3. Wechselrichter findet den optimalen Betriebspunkt

Der chinesische Hersteller Huawei hat es mit seinem neuen Stringwechselrichter für Freiflächenanlagen Sun2000 215 KTL ins Finale des Intersolar Awards geschafft. Er liefert mit 200 Kilowatt nicht nur eine hohe Ausgangsleistung. Huawei hat auch Algorithmen zur Diagnose von Defekten und Verschattungen der Module integriert. Auf diese Weise meldet der Wechselrichter Fehler sofort und kann im Normalbetrieb die optimalen Betriebspunkte finden.

Der Wechselrichter kann zudem einfach an verschiedene Netzanschlussrichtlinien angepasst werden. Damit erfüllt er auch die Anforderungen an die Aussendung von Oberschwingungen und die sogenannte Fault-Ride-Through-Fähigkeit. Letztere ist die Fähigkeit des Wechselrichters, sich bei sprunghaften Veränderungen der Spannung nicht vom Netz zu trennen.

4. Flexibler Wechselrichter für große Dachanlagen

Speziell für größere Dachanlagen hat SMA seinen neuen Wechselrichter Sunny Tripower X entwickelt. Das Gerät hat drei MPP-Eingänge. Jeder dieser Tracker verträgt einen Eingangsstrom von bis zu 24 Ampere und deckt einen weiten Bereich der Eingangsspannung ab. Dadurch bietet er viel Flexibilität der Photovoltaikanlage. Ein Systemmanager, der in das Gerät integriert ist, kann mehrere Wechselrichter gleichzeitig überwachen und dynamisch Wirk- und Blindleistung sowohl von Open-loop als auch Closed-loop einregeln.

5. Mikrowechselrichter im Modulrahmen

Einen Mikrowechselrichter inklusive Energiemanagementsystem, der von Größe und Form her in einen Modulrahmen passt, hat Solarnative entwickelt. Der multifunktionale Kleinstwechselrichter passt von seiner Größe und Form her perfekt in einen Modulrahmen. Er ist die Basis einer kompletten Energiecloudlösung für Hausbesitzer inklusive Stromerzeugung, Speicherung, das Laden von Elektrofahrzeugen und das Bedienen von Verbrauchern. Solarnative setzt in dem Wechselrichter eine spezielle hochfrequente Resonanztechnologie ein und hat die Schaltfrequenz auf bis zu zwei Megahertz erhöht. Dadurch konnten die Entwickler die Größe der kapazitiven und induktiven Komponenten des Geräts reduzieren. Dadurch wird das gesamt System effizienter und preiswerter.

6. Effizientes Modul mit Rückseitenkontakt

Mit seinem neuen Onyx-Modul hat auch Longi Solar die Jury überzeugt, die das Paneel in die Favoritenliste mit aufgenommen hat. Vor allem die Kombination aus geringer Degradation von galliumdotierten Siliziumwafern mit der hohen Qualität eines Rückkontakts hat die Juroren überzeugt. Durch diese Rückkontakt sind keine Busbars auf der Vorderseite des Moduls notwendig, was wiederum die Abschattungsverluste reduziert. Dadurch schafft es das Modul auf eine Effizienz von 22,2 Prozent. Mit 21,7 Prozent ist die Effizienz der komplett schwarzen Variante etwas geringer. Das ist allerdings normal für solche ästhetisch hochwertigen Modulvarianten. Mit dem Modul hat Longi vor allem den Markt der Dachanlagen im Blick.

7. Bleifreies Modul mit hoher Effizienz

Auf die Umweltauswirkungen hat REC Solar geachtet. Denn das Alpha Pure ist das erste bleifreie kristalline Siliziumsolarmodul, das in der Massenfertigung hergestellt wird. Diesen Ansatz belohnt die Jury mit der Nominierung für das Finale des Intersolar Awards. Das Modul erfüllt auf diese Weise die EU-Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe (RoHS).

Wollen Sie über die Energiewende auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie einfach den kostenlosen Newsletter von ERNEUERBARE ENERGIEN – dem größten verbandsunabhängigen Magazin für erneuerbare Energien in Deutschland!

Es überzeugt aber auch mit einer Leistung von satten 410 Watt bei einer Größe von 1,85 Quadratmetern. Das entspricht einem Wirkungsgrad von 22,2 Prozent. Dies hohe Effizienz erreicht REC durch die Verwendung von Heterojunctionsolarzellen, die das Unternehmen ohne Abstände zwischen den einzelnen Zellen in das Modul laminiert. Dazu verbindet REC die einzelnen Zellen mit Drähten und nicht mit Busbars.

8. Dünne Zellstreifen übereinandergelegt

Die komplette Oberfläche füllt M10 Solar Equipment mit Halbleitermaterial aus. Grundlage sind kristalline Solarzellen, die in sechs dünne Streifen geschnitten werden. Diese Streifen werden mit einer Überlappung von einem bis 1,2 Millimetern mittels eines leitfähigen Klebstoffs verbunden. Durch diese sogenannten Schindeltechnologie kann M10 Solar die gesamte Moduloberfläche mit Solarzellen bedecken.

Die von M10 Solar entwickelte Produktionsanlage kann die Solarzellen aber auch in einem Backsteinmuster – also leicht zueinander versetzt – positionieren. Durch diese sogenannte Shinglematrix ist eine leichte Krümmung der Module und eine hohe Verschattungstoleranz möglich. In Kombination mit den gängigen Technologien zum Einfärben der Modulgläser sind die Paneele sehr gut für die ästhetische Integration in Gebäuden oder Fahrzeugen geeignet.

9. Spezialrahmen für die Bauwerkintegration

Für die Integration von Solarmodulen ins Dach oder in die Fassade hat der estnische Hersteller Solarstone ein spezielles Aluminiumrahmensystem entwickelt. Das Click-on ist einfach aufgebaut und damit auch im Material kostengünstig. Es besteht aus drei Aluminiumprofilen, die für beliebige Modulgrößen zugeschnitten und angepasst werden können. Zusätzliche Verschraubungen oder Klebstoffe sind nicht notwendig. Mit den speziellen Rahmen können herkömmliche Module einander überlappend installiert werden. Durch diese geschindelte Bauweise wird die gesamte Anlage regendicht und bildet so die wasserführende Schicht auf dem Dach oder in der Fassade.

10. Wiederverwendbare Transportbox für Module aus Recyclingkunststoff

Für den Transport von Modulen hat sich das US-amerikanische Unternehmen PV Pallet eine gute Lösung ausgedacht. Denn es hat eine wiederverwendbare und zusammenklappbare Transporteinheit für Solarmodule entwickelt. Diese kann nicht nur wiederverwendet werden, was den Müllberg reduziert. Sie besteht zudem aus recyceltem Kunststoff. Den die Paletten werden aus etwa 1.000 Abfallmilchpackungen produziert.

Damit auch alle Module in die Box passen, kann sie in der Größe verändert werden. So werden Module unterschiedlicher Größe für den Transport gesichert und Transportschäden vermieden. Die mit Modulen gefüllten Paletten sind zudem stapelbar und somit platzsparend.

Wer den Intersolar Award am Ende gewinnt, erfahren Sie am 10. Mai 2022. Denn am Vorabend der Smarter E Europe findet die Preisverleihung im Internationalen Kongresszentrum München statt. (su)

Zum Weiterlesen:

The smarter E Europe: 7 innovative Projekte stehen im Finale für den Award 2022

10 innovative Speichersysteme stehen im Finale des EES-Awards

The smarter E Europe: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren