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Binnenlandturbinen

Nordex errichtet Großwindpark aus 7,0-Megawatt-Anlagen

Das türkische Windenergieunternehmen Eksim Yatirim bestellte bei Nordex insgesamt 22 moderne Windenergieanlagen von dessen aktuellem Flaggschiff-Modell N163 für zwei Windparks. So gab es der Windturbinenhersteller am Donnerstag bekannt. Die Bestellung zielt auf den Bau zweier Windparks mit 14 und mit 8 Anlagen. Dabei birgt das erste Projekt gleich ein symbolisch interessantes Detail in den Anlagendaten, das auf die nächste Entwicklungsdimension der Windkrafttechnologie verweist: Bis Ende 2023 sollen 14 Anlagen vom Modell N163/6.X den heute 50 Megawatt (MW) leistenden Windpark Geyve in der Nähe des Schwarzen Meeres erweitern. Sie werden eine Erzeugungskapazität von 98 MW hinzufügen. Demnach muss Nordex jede dieser Turbinen auf eine Nennleistung von 7,0 MW einstellen.

Während das zweite bestellte Projekt aus 8 Anlagen mit eingestellter Nennleistung von 6,5 MW desselben Anlagentyps ab 2024 den 63-MW-Windpark Silivri auf 115 MW erweitern wird, könnte Geyve die Sieben-MW-Premiere mit sich bringen. Es wäre eine Premiere für die gesamte Windenergiebranche. Denn noch gibt es keinen Windpark an Land aus 7,x-MW-Anlagen der vor gut einem Jahrzehnt eingeführten aktuellen Bauweise. Die zeichnet sich durch immer längere und sehr schlanke Rotorblätter kombiniert mit einer im Vergleich dazu nur langsamer wachsenden Nennleistung aus.

Die Bauweise zielt auf eine hohe Auslastung der Turbinen auch bei weniger verlässlicher Windhöffigkeit im Binnenland. Sie geht zudem einher mit einer Turbinensteuerung, die unnötige Traglasten auf den Rotorblättern vermeidet und deren schlanke Bauweise ermöglicht. Auch ein Merkmal der aktuellen Anlagentechnologie ist es, die Nennleistung der einzelnen Turbinen in einem großen MW-Einstellbereich flexibel einzustellen.

Die bisher leistungsstärkste Onshore-Windturbine für Standorte an Land war das Enercon-Modell E-126 mit bis zu 7,6 MW. Es ist bisher der einzige in Anlagenparks an Land installierte Windturbinentyp auf dem 7,x-MW-Niveau, der allerdings mit der heutigen Bauweise wenig gemein hat. Der erste Windpark dieser Turbinen hatte offiziell 2013 den Betrieb aufgenommen. Doch die Fortentwicklung der damaligen Technologie – sehr breite Rotorblätter mit einem segelförmig ausgreifenden Blattprofil an der Blattwurzel und sehr großer Generator – hat Enercon nach und nach aufgegeben. Aktuell sind die Rotorblätter der größten heute vermarkteten Anlagen fast aller Windenergieanlagenbauer um 40 Meter länger, bei noch in der Regel einem MW geringerer Nennleistung im Vergleich zur damaligen Enercon-Superturbine.

Nordex hatte die Ausweitung des Nennleistungsbereichs der eigenen 6,X-MW-Klasse auf bis zu 7 MW im September auf der Windenergiemesse  Wind Energy in Hamburg angekündigt. Das künftig mit dem Rotor am weitesten ausgreifende Entwicklungsprojekt bei Nordex ist hingegen die N175. Ihre Nennleistung ist vorerst auf unter 7,0 MW beschränkt. Die Entwicklungsabteilung will die ersten Modelle der N175 bei zunächst knapp über sechs MW testen.

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