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Höhenwind

Windernte 600 Meter über dem Boden

Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) wollen die Kraft des Windes in der Höhe energetisch nutzen. Ihnen reichen die heutigen Standardturbinentürme mit ihren 100 bis 130 Metern Höhe und den daran rotierenden bis zu 70 Meter langen Flügeln nicht hoch genug in den Himmel. Denn die Energiedichte in höheren Luftschichten, in 600 Metern, ist nach Angaben der Wissenschaftler bis zu achtmal höher.

Das MIT will setzt daher einen etwa 15 Meter langen und und 15 Meter breiten Ballon ein, der mit Helium gefüllt bis zu 600 Meter über die Erdoberfläche schwebt. Innerhalb dieser Ballonröhre ist ein Generator mit einer Leistung von 2,5 Kilowatt montiert. Die Leistung ist noch nicht vergleichbar mit der heutigen Standardleistung einer Windenergieanlage von 3.000 Kilowatt. Aber die Buoyant Airborne Turbine, kurz BAT, ist schließlich die erste ihrer Art. Altaeros Energies, ein 2010 am MIT gegründetes Start-up, hat das Ziel, mit dieser Technologie den Durchbruch in der Höhenwindkraft zur kommerziellen Technologie zu erzielen.

Passiv in den Wind drehend

Der mit Helium gefüllte Ballon am Boden. - © Foto: Alteros Energies
Der mit Helium gefüllte Ballon am Boden.

Wie sieht die Technologie im Einzelnen aus? Die Ballonhülle soll gasdicht und langlebig sein. Sie dreht sich passiv mit dem Wind, während sie diesen durchleitet. Außerdem hat sie eine Plattform für Kommunikation, Kameras etc. des Kunden. Die leichte Horizontalachser-Turbine adaptiert konventionelle, erprobte Technik, die bereits in vielen Windturbinen eingesetzt wurde. Die Anlage produziert in der Luft und am Boden Strom. Man kann damit also hervorragend untersuchen, wie gut die Stromernte tatsächlich in extremen Höhen ausfällt.

Das gute Höhenwindangebot hat in der Vergangenheit bereits einige Investoren, Start-ups und Forscher dazu veranlasst, nach Methoden der Stromernte in großen Höhen zu suchen: Kitedrachen, Luftschiffe und sogar extrahohe Türme könnten in Zukunft den attraktiven Höhenwind ernten. Den Durchbruch hat bisher noch keine Technik erzielt. Aber das ist nicht weiter verwunderlich, zumal die Kosten und die technischen Herausforderung enorm sind. Immerhin muss der Strom einen weiten Weg bis zum Boden zurück legen, wo er ins Stromnetz gespeist werden kann. (Nicole Weinhold)