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Wahlkampf der FDP

Windkraft macht nicht krank - auch in Sachsen nicht

Macht der Infraschall von Windturbinen Menschen krank, die in ihrer Nähe leben? „Angesichts der klaren wissenschaftlichen Erkenntnisse lehnt auch die Rechtsprechung Infraschall als Genehmigungshindernis ab.“ , sagt Martin Maslaton, Jurist und Vorsitzender des Bundesverbandes Windenergie Landesverband Sachsen. In den vergangenen Wochen sei das Thema in Sachsen stark aufgekommen. Er geht davon aus, dass das in direktem Zusammenhang mit der FDP und dem Wahlkampf in Sachsen zu sehen ist. Das derzeit noch von CDU und FDP regierte Bundesland lässt bisher jegliche Entwicklung bei den Erneuerbaren vermissen. Speziell bei der Windkraft. "Selbst das magere sächsische Ziel ist gefährdet, wenn die FDP weiter das Sagen haben sollte", schreibt die Zeitung Neues Deutschland. FDP-Wirtschaftsminister Sven Morlok plädiert für Abstände von Windrädern zu Wohngebäuden, die der zehnfachen Höhe der Energieanlagen entsprechen. Die Diskussion um angeblich krank machenden Infraschall passt der Blockierer-Partei gut in den Kram, trägt sie doch zu einer Distanzierung der Bevölkerung von windkraftfreundlicheren Parteien bei.

Schalfstörungen in fünf Kilometer Entfernung?

Maslaton bemängelt Presseberichte, in denen davon die Rede ist, dass Windkraftanlagen auch im Abstand von fünf Kilometern Schlafstörungen auslösen könnten. „Infraschall wird auch von vielen anderen technischen und natürlichen Quellen erzeugt, von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen usw. Nach den aktuellen Erkenntnissen und zahlreichen unabhängigen Messungen hat Infraschall – genauso wie jener in der Umgebung von Windenergieanlagen - für den menschlichen Organismus keine negativen Auswirkungen“, erklärt Marin Maslaton. Das Bundesumweltamt nennt derweil Ohrendruck und Angstgefühle als Auswirkungen von Infraschall.

Seit 1998 wurde das Thema Gesundheit und Windenergie in 49 Anhörungen in fünf Staaten untersucht. In 48 dieser Fälle wurde die Klage abgewiesen mit der Begründung, die gesundheitlichen Auswirkungen ließen sich nicht nachweisen. In einem Fall wurde eine gesundheitliche Auswirkung durch den 335 Meter entfernten Windpark nicht ausgeschlossen. Kanada ist Hochburg der Beschwerden mit 17 unabhängigen Anhörungen.

Vermeintliche Experten für Infraschall von Windkraftanlagen tauchen übrigens an unerwarteter Stelle auf. Etwa in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Während gefährliche Technologien wie der Umgang mit radioaktivem Abfall oder das Speichern von CO2 unter der Erde, sachlich dargestellt werden , weist mein in Sachen Windkraft lieber auf die Gefahren hin. (Nicole Weinhold )