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Zuschläge für weitere 3,7 Gigawatt baltische Meereswindkraft in Sicht

Die estnische Prüfbehörde CPTRA hat nun zehn Angebote für drei Windkraft-Entwicklungsfelder rund 30 Kilometer vor der Westküste der Insel Saarema angenommen, die zur Errichtung einer Stromerzeugungskapazität von insgesamt rund drei Gigawatt (GW) führen könnten. Das seit Januar geöffnete Bewerbungsfenster schloss sie nun zum Monatswechsel von Ende März zu Anfang April. Damit sind jeweils ein Gebot für alle drei nun angebotenen Windkraft-Entwicklungsfelder Saare 2.1, Saare 2.2 und Saare 3 der projektentwickelnden Unternehmen Offshore Wind Devco aus der litauischen Ignitis Group, Deep Wind Offshore aus Norwegen und Utilitas Wind aus Estland im Spiel. Außerdem ein Gebot ausschließlich für Saare 3 des einheimischen Unternehmens Sunly Wind aus Talinn. Nach einer nun anschließenden ersten Zulassungsprüfung für die Projekte sollen erst im Juni die Ausschreibung und zeitnah danach die abschließende Zulassungsprüfung folgen.

Die drei Saare-Entwicklungsfelder mit den Ausbaustufen 2.1 und 2.2 sowie 3 haben mit rund 164, 99 und 20 Quadratkilometern sehr unterschiedliche Größen. Gemäß zwei anderen Geboten, die dieser nun zu Ende gegangenen Bewerbungsphase vorausgegangenen waren, Könnten sich rund 1,7 GW in Saare 2.1 und rund 1,05 GW in Saare 2.2 verwirklichen lassen. Saare 3 birgt gemäß dem entsprechenden damaligen Erstvorschlag das Potenzial für rund 150 Megawatt (MW).

Die letztlich dann zugelassenen Projektentwickler müssen für die Zuschläge in der bevorstehenden Ausschreibung die Zahlung einer Gebühr von mindestens 15.000 Euro pro Quadratkilometer anbieten. Demnach würden Mindestgebote für Saare 2.1 von 2,5 Millionen Euro, für Saare 2.2 von 1,3 Millionen Euro und für Saare 3 von 0,3 Millionen Euro fällig. In der jetzt gestarteten Zulassungsphase holt die Prüfbehörde CPTRA nun Stellungnahmen anderer Behörden etwa für den Umweltschutz ein, um die Vereinbarkeit der Projektangebote mit diesen Stellungnahmen zu prüfen.

Die drei Saare-Projekte werden dann die Zahl der bisherigen Zuschläge von zwei auf fünf erhöhen. Die ersten beiden Zuschläge gab es bereits für die Projekte Liivi 1 und 2 auf zwei Flächen mit zusammen 193 Quadratkilometern südlich von Saarema. Im Dezember 2023 und im Januar 2024 hatte das Land jeweils das gemeinsame Projektentwicklungsunternehmen des dänischen Infrastrukturfonds CIP und von Litauens Ignitis Group als Sieger dieser Ausschreibungen benannt. Die Partner wollen beide Windparkvorhaben mit einer Erzeugungskapazität von rund 1,5 GW gemeinsam entwickeln und den entstandenen Gesamtwindpark bis 2035 ans Netz bringen. Eine Ausschreibung für das Projekt Saare 1 ebenfalls westlich vor Saarema war Ende Februar dagegen erfolglos ohne ein Angebot zu Ende gegangen.  

Schon seit spätestens 2019 bereitet das nördlichste der drei baltischen Staaten zusammen mit dem südlich angrenzenden Lettland auch den binationalen Windpark Elwind für rund 700 bis 1.000 MW vor. Das Projekt soll 2026 in die Ausschreibung sowie frühestens 2030 Strom produzieren und einspeisen. Während in Lettland zuletzt ein Windkraft-Ausbaustopp wenig konkrete weitere Offshore-Entwicklungen zuließen, hat die estnische Behörde CPTRA Anfang April nun das Hauptgenehmigungsverfahren für zumindest den estnischen Elwind-Teil gestartet.

Im dritten und südlichsten baltischen Land Litauen wird die Runde zur zweiten Ausschreibung in zehn Tagen, also Mitte April zu Ende gehen. Ende 2023 gab es grünes Licht für das 700-MW-Entwicklungsfeld durch den Umweltschutz. Die Netzeinspeisung soll 2028 beginnen. Vorausgegangenen war im Sommer ein Zuschlag für eine ebenfalls für 700 MW Erzeugungskapazität vorgesehene Fläche in der ersten litauischen Offshore-Windkraft-Ausschreibung. Den Zuschlag hatten die litauischen Wettbewerbsorganisatoren einem Konsortium mit Ignitis und dem in Madrid ansässigen Joint Venture von EDP und Engie, Ocean Winds, erteilt.

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