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Photovoltaik

Neues Prognosetool für Solarerträge im Netz

Ein neues Prognoseverfahren ermöglicht die bessere Integration der Photovoltaik in das Stromnetz. Die Oldenburger Firma Energy amp; Meteo Systems und die Kasseler Micromata können die Menge des tatsächlich eingespeisten Solarstroms für alle Netzbetreiber in Deutschland hochrechnen und in Kombination mit den Wetterdaten zuverlässig für die nächsten Stunden und Tage prognostizieren. Dabei stützen sie sich auf die deutschlandweit rund 24.000 bei SMA Solar Technology registrierten Solaranlagen. Mit diesem Verfahren lässt sich die Solarstromeinspeisung im Voraus planen. Die fossil-nuklearen Kraftwerke und die Netze können von den Betreibern entsprechend geregelt werden. An einem sonnigen Sommersonntag werden bereits heute in Spitzenzeiten bis zu 25 Prozent des Stromverbrauchs in der Bundesrepublik durch Photovoltaik gedeckt.

Genaue Werte erzielt

Um eine optimale Integration des Solarstroms in das Stromnetz und eine gleichbleibende Versorgungsqualität zu erreichen, sind zuverlässige Prognosen für die Einspeisung notwendig. Für die Photovoltaik sind solche Prognosen nun verbessert verfügbar. Bisher arbeiten viele Verteilnetzbetreiber bei der Meldung der Einspeisewerte für den Photovoltaikstrom an die Übertragungsnetzbetreiber mit dem veralteten Verfahren der Standardeinspeiseprofile. Sie basieren häufig nicht nur auf falschen Installationszahlen für Photovoltaik, sondern berücksichtigen auch nicht die tagesaktuelle Wettersituation. Tageszeit- und wetterabhängige Schwankungen in der eingespeisten Solarstrommenge werden somit weder aktuell hochgerechnet noch für einen späteren Zeitpunkt realitätsnah prognostiziert. Die Folge sind starke Abweichungen zwischen den Standardeinspeiseprofilen und der tatsächlichen Einspeisung. Das führt zur falschen Einsatzplanung für die Kraftwerke und zu Leistungsungleichgewichten im Netz. Die Aufnahmefähigkeit des Stromnetzes für Solarstrom wird dadurch stark eingeschränkt. Seit Januar 2011 ist eine erste Hochrechnung für das Verteilnetz von Eon Bayern in Betrieb, wo derzeit drei Gigawatt Solarleistung installiert sind.

Daten aus dem Sunny Portal

Die Anlagendaten von SMA werden über das Sunny Portal bereitgestellt. Die darin registrierten 24.000 Anlagen entsprechen einer Gesamtleistung von 2,3 Gigawatt. Das entspricht rund 13 Prozent der insgesamt in Deutschland installierten Solarleistung von etwa 17 Gigawatt und ist damit auch für kleinere Netzbetreiber repräsentativ. Die Mess- und Ertragsdaten der Anlagen werden in regelmäßigen Zeitabständen automatisch an das Portal gemeldet. SMA nutzt die Daten aus dem Sunny Portal zur Hochrechnung der aktuellen Leistung aller Photovoltaikanlagen in Deutschland anhand der Angaben der Bundesnetzagentur und visualisiert sie auf seiner Webseite. Eine zusätzliche Auflösung der Daten nach Postleitzahlen ermöglicht erstmalig die Betrachtung einzelner Regionen. (Heiko Schwarzburger)