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In der Lausitz entsteht Anlagen zur Produktion von Wasserstoff und grünem Kerosin

Die Elektrifizierung des Flugverkehrs ist bisher noch eine Herausforderung, vor allem im Bereich der Langstreckenflüge. Über die Produktion von E-Fuels, also Kraftstoffen, die mit Ökostrom, Wasserstoff und CO2 aus der Luft hergestellt werden, könnte dies aber zumindest mittelbar gelingen. Jetzt wollen Hy 2 Gen und Euromovement Industriepark eine erste Anlage auf dem ehemaligen Flugplatz in der brandenburgischen Gemeinde Jänschwalde errichten.

123 Megawatt Elektrolyse geplant

Der Wasserstoff soll aus einer eigenen Elektrolyseanlage mit einer Leistung von anfänglich 123 Megawatt kommen. Dieser Wasserstoff kann aber auch noch in anderen Bereichen eingesetzt werden. Hy 2 Gen wird seine Expertise beim Bau und Betrieb von solchen Elektrolyse- und E-Fuel-Anlagen einbringen, während Euromovement das Grundstück und die Infrastruktur bereitstellt.

Derzeit existiert aber nur eine Vorstudie, die belegt, dass die riesige Anlage machbar und wirtschaftlich im Betrieb ist. Im kommenden Jahr soll dann die Planung für die Anlage starten. Der Bau des Systems ist dann für 2024 geplant. Die gesamte Anlage soll dann 2027 mit der Produktion starten.

Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt

Unterstützung bekommen die Projektpartner von der brandenburgischen Landesregierung. „Zur Erreichung der Klimaschutzziele ist eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen in allen Sektoren und Industriezweigen notwendig. Klimaneutral erzeugter Wasserstoff und die Herstellung von grünem Kerosin können hierbei wichtige Elemente im Sektor Mobilität werden. Die Realisierung eines solch innovativen Projektes kann wichtige Impulse für die Strukturentwicklung in der Lausitz setzen und das Energieland Brandenburg als Technologie- und Wirtschaftsstandort weiter stärken“, sagt Jörg Steinbach (SPD), Wirtschafts- und Energieminister des Landes Brandenburg. „Grüner Wasserstoff und vor allem grünes Kerosin sind zur Dekarbonisierung der Luftfahrt, insbesondere für Langstreckenflüge unverzichtbar“ ergänzt Matthias Lisson, Geschäftsführer von Hy 2 Gen Deutschland.

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Bahnanschluss genehmigt

Das Unternehmen aus Wiesbaden wird auch die Finanzierung der Anlage übernehmen, die immerhin 500 Millionen Euro kostet. „Mit der Investitionsentscheidung von Hy 2 Gen hat das Projekt Green Areal Lausitz den passenden Investor gefunden, da dieses Unternehmen mit seinem Anspruch und seiner Philosophie das Konzept eines ökologischen Industrieparks zu hundert Prozent mitträgt“, betont Jochem Schöppler, geschäftsführender Gesellschafter von Euromovement. Er bedankt sich auch bei der Gemeinde Jänschwalde für ihre Anstrengung, einen Gleisanschluss für das ökologische Industriegebiet durchzusetzen. Ohne diesen wäre das Projekt nicht zustande gekommen.

Chance für den Strukturwandel

Doch auch für Jänschwalde, das bisher von der Braunkohleverstromung gelebt hat, ist das Projekt eine Chance für den Strukturwandel. „Nach langer ungewisser Zukunft strahlt nunmehr ein Hoffnungsstern am Zukunftshimmel für den ehemaligen Flugplatz Jänschwalde-Drewitz“, freut sich Helmut Badtke, Bürgermeister von Jänschwalde. „Nachdem bereits der erste Investor, Energy for Future, die Standortentscheidung getroffen hat, hat sich nunmehr auch Hy 2 Gen für diesen Standort entschieden.“ (su)