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USA

Breit gefächerte Windernte an den großen Seen

Der Bau von Scioto Ridge hatte bereits im Herbst 2019 begonnen: 75 Turbinen der Siemens-Gamesa-Typen SG 3.4-132 und SG 2.6-114 mit zusammen 250 Megawatt (MW) Nennleistung sind hier in einem in die Counties Hardin und Logan hineinreichenden Areal nun als Windparkverbund am Netz. Der Standort ist windhöffiges flaches ländliches Gebiet unweit der großen Binnenseen der USA – keine 100 Kilometer südlich des Eriesees. Der Windpark ist der 28. offiziell eröffnete Onshore-Windpark von RWE in den USA. Er gehört allerdings zu jener Zwei-Gigawatt-Pipeline von Windparkprojekten, mit der die damalige RWE-Regenerativenergie-Tochter Innogy Ende 2017 beziehungsweise offiziell im Jahr 2018 den US-Onshore-Windmarkt betreten hatte. Mitte 2018 nämlich genehmigten die US-Behörden einen wenige Monate zuvor vereinbarten Kauf des US-amerikanischen Windparkentwicklers Everpower durch Innogy. Das deutsche Unternehmen hatte dadurch die Windpark-Projektpipeline von Everpower mit erworben.

Der Windpark darf damit wohl zu den wohl interessantesten Pilotprojekten des Energiekonzerns in den USA gerechnet werden und gehört zudem zu den bislang größten verwirklichten RWE-Onshore- Windparks in den USA. So hatte RWE im Januar 2019 einen langfristigen Stromliefervertrag für einen Zeitraum von 13 Jahren abgeschlossen, der die Wirtschaftlichkeit des Windparks absichert. Der sogenannte PPA betrifft einen von RWE nicht bezifferten Anteil der Stromproduktion des Windparks, dessen Erzeugung ansonsten auf den Stromhandelsmärkten vermarktet wird. Der Baustart für Scioto Ridge war zugleich der erste Baustart für die Vorhaben aus der Everpower-Projekt-Pipeline, von denen allerdings einige inzwischen schon am Netz sind. Ursprünglich sollte Scioto Ridge Ende 2020 in Betrieb gehen.

Bei den Windenergieanlagen handelt es sich um vor drei Jahren in den Markt eingeführte Anlagen der zweitjüngsten Plattformgeneration des Herstellers der Megawattklasse für drei bis vier MW. Bei verhältnismäßig geringen Nabenhöhen greifen die langen Rotorblätter bis tief in Bodennähe aus. Konzipiert sind die Turbinentypen für Anlagen mit im Jahresdurchschnitt mittelstarken guten Windströmungen. Die Investitionskosten hatten umgerechnet im Bereich von 250 bis 300 Millionen Euro gelegen.

Mit dem Abschluss der Entflechtung der Geschäfte der Stromkonzerne RWE und Eon zu Mitte 2020 hatte RWE alle Windenergievorhaben und Windparks des ehemaligen Tochterunternehmens Innogy übernommen, das dann mitsamt insbesondere auch des Netzgeschäftes an Eon übergegangen war. Auch die Eon-Windpark-Vorhaben und Eon-Windparks wechselten den Eigentümer und gehören nun zu RWE. Unterm Strich verfügt RWE derzeit über eine installierte Windenergie-Onshore-Erzeugungskapazität von bis zu vier Gigawatt.