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Wettlauf der Technologien

Wie können wir unsere Energieversorgung resilient gestalten? Diese Frage beherrschte im Oktober eine Podiumsdiskussion, die ich moderieren durfte. Spätestens seit dem Ukrainekrieg hat das Thema eine ganz neue Relevanz erlangt. In diesem Zusammenhang geht es schnell um die Frage, wie wir es schaffen, mit unseren heimischen erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig gegenüber Staaten wie China und den USA zu sein, die ihrerseits die heimische Wirtschaft unterstützen. Eine Windenergieanlage aus der Volksrepublik soll demnach nur halb so viel kosten wie unsere europäischen Produkte. Würden Regenerativanlagen gleicher Qualität aus Asien oder den Staaten zu uns kommen, könnte es sich wohl kein Planer leisten, der landeseigenen Ware den Vorzug zu geben. Allerdings: Noch sind so gut wie keine Windturbinen aus China hier aufgestellt worden. Die Konkurrenz aus Asien ist bisher lediglich vereinzelt zu spüren, etwa auf Messen. Und trotzdem schreiben die meisten europäischen Turbinenschmieden rote Zahlen. Für eine resiliente Energiewirtschaft ist das schlecht.

3.300 Anmeldungen für Spreewind

Kritiker sagen, die Windschmieden hätten wegen des Konkurrenzdrucks zu schnell ein neues Design nach dem anderen auf den Markt gebracht, ohne die Forschungsinvestitionen in neue Technologien je eingespielt zu haben. Die Ausbauziele sind enorm, entsprechend voll sind die Auftragsbücher der Hersteller. Und tatsächlich scheint das Wettrüsten mit der innereuropäischen Konkurrenz vorübergehend zu pausieren. Welche Optimierungen die Windenergieanlagenbauer stattdessen ins Rennen führen, hat unser Redakteur Tilman Weber auf der Husum Wind recherchiert. | 30

Übrigens: Wer mehr über neue Turbinendesigns erfahren möchte, ist auf den Windenergietagen von Spreewind im November gut aufgehoben. Allerdings ist die Veranstaltung mit über 3.300 Teilnehmern seit geraumer Zeit ausgebucht. Für diejenigen, die ein Ticket haben, gibt es zur Vorbereitung auf das Event in dieser Ausgabe den Spreewindspiegel als Beilage. Wer kein Ticket hat, kann sich mit der Sonderpublikation trösten. | Beilage

Wie sich auch ohne neue Turbinentechnik noch ein paar Prozente mehr aus der Anlage herausholen lassen, verrät Hans Schlingmann von der Firma Weidmüller. Dank neuer Sensoren wird Monitoring immer besser. | 45

Zudem lässt sich die wachsende Datenmenge zum Beispiel auch durch Drohnenüberwachung bei der Offshore-Wartung dank KI auswerten und für Optimierungen nutzen. | 40

Kein Zweifel, die Regenerativbranche steht vor großen Aufgaben, will sie die Ausbauziele der Bundesregierung umsetzen. Dafür werden neue, effiziente Regenerativanlagen entwickelt, Technologien verbessert, Flächen werden gut genutzt. Hybridkraftwerke mit Photovoltaik und Speicher ermöglichen eine höhere Netzstabilität, gemischte Wind- und Solarprojekte erhöhen den Ertrag am Standort. | 54

Das passiert auch bei der gebäudeintegrierten Photovoltaik oder BIPV. Diese könnte bald ihr Nischendasein verlassen, zumal die Wirtschaftlichkeit inzwischen in vielen Fällen durch eine üppige Stromernte für die Nutzer gegeben ist. Die eigentlichen Kosten fallen nämlich erst beim Betrieb des Gebäudes an. Ein Züricher Architekt hat im schweizerischen Schlieren zwei Neubauten errichtet, die für Langlebigkeit und hohe Erträge konzipiert wurden. | 14

Technologisches Neuland ist immer noch das bidirektionale Laden von E-Autos. Dahinter steht die Idee, Elektroautos zu einem riesigen mobilen Speicher zu vernetzen. Vor allem das Stromnetz könnte von dieser Technologie profitieren. | 52

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Nicole Weinhold,
Chefredakteurin Erneuerbare Energien

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