Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
1. Ausschreibungsrunde Onshore 2022

Hohes und stabiles Interesse am Windparkausbau – in Norddeutschland

Wie die Bundesnetzagentur (BNetzA) nun meldet, hat die erste Auktion des Jahres zur Vergabe von Vergütungsrechten für neue Windenergiekapazitäten von zusammen 1.356 MW geführt. Vorgesehen war ein Ausschreibungsvolumen von 1.328 Megawatt (MW). Die BNetzA erteilte daraufhin 141 Zuschläge und genehmigte Vergütungen für 1.332 MW.

Nachdem der zulässige höchste Gebotswert gemäß der im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorgesehenen Preisdegression zu Jahresbeginn von bisher 6,0 auf 5,88 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gesunken war, ging in der neuen Auktionsrunde auch der sogenannte durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert auf 5,76 Cent pro kWh leicht zurück. Allerdings war der Preisrückgang nur noch marginal im Vergleich zum mittleren Vergütungswert pro bezuschlagter kWh der vorigen Ausschreibung vom September 2021 mit damals 5,79 Cent. Die Kosten für Windturbinenhersteller, aber auch für Transporte und Bauarbeiten hatten zuletzt teilweise stark zugenommen.

Seit Ende 2018 bis noch im vergangenen Jahr 2021 waren die Ausschreibungen für den Windkraftausbau in Deutschland an Land regelmäßig unterzeichnet, bei nur wenigen Ausnahmen. Teilweise hatten Investoren und Projektierer zusammen nur Gebote für ein Drittel das von der BNetzA nachgefragten Ausbauvolumens eingereicht. Verantwortlich dafür waren vor allem die zu knappen Flächen ausgewiesener Windkrafteignungsgebiete, mit denen die Bundesländer die Turbinenerrichtungen auf bestimmte Regionen zum Schutz von Landschaftsbild, Vögeln und Anwohnern begrenzen. Die niedrigen Gebotsobergrenzen führten aber auch dazu, dass die Projektierer kaum noch Vorhaben für die bergigeren und küstenferneren süddeutschen Landschaften einbringen, wo die Kosten aufgrund kleinerer Standortflächen, landschaftlich bedingt aufwändigerer Logistik und schwächerer Windströmungen mehr ins Gewicht fallen.

Zuletzt erzielte die BNetzA auch in der dritten und letzten Ausschreibung des vergangenen Jahres, im Tender vom September 2021, ein Gebotsvolumen, das das Ausschreibungsvolumen deutlich übertraf. Allerdings sind die letzten Ausschreibungsrunden des Jahres saisonal bedingt ohnehin regelmäßig überzeichnet, weil die Absenkung der zulässigen Gebotshöchstwerte jährlich zum Jahreswechsel erfolgt und die Projektierer daher im Schlusstender des Jahres für ihre Vorhaben noch die Chance eines höheren Vergütungstarifs nutzen wollen. Mit der jetzigen Ausschreibungsrunde ist allerdings erstmals seit Februar 2018 zum zweiten Mal in Folge ein Onshore-Windkraft-Tender in Deutschland überzeichnet worden.

Weiterhin konzentrieren sich die Gebote auf die Windenergieregionen im Norden einschließlich Nordrhein-Westfalens und Brandenburgs. So verteilen sich die größten Zuschlagsvolumen der jetzt entschiedenen Ausschreibung vom Februar auf Niedersachsen mit 25 Zuschlägen für 326 MW, auf Nordrhein-Westfalen mit 30 Zuschlägen für 275 MW sowie Schleswig-Holstein mit 27 Zuschlägen für 259 MW. Brandenburg mit 18 Zuschlägen für 36 Windenergieanlagen folgt zwar mit deutlichem Abstand, gehört aber wie seit längerem nun erneut zu den stark in einer Ausschreibungsrund begünstigten Bundesländern. Mit Zuschlägen für 17 und 16 Windturbinen hatten ansonsten nur noch Hessen und Sachsen-Anhalt als zwei Regionen in Mitteldeutschland die benötigte Vergütungssicherheit für den Zubau einer zweistelligen Anzahl von Windenergieanlagen erhalten. Die Südländer Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen blieben mit jeweils zwei bis vier Zuschlägen für zwei bis acht Anlagen weiterhin fast außen vor. Wobei auch das mit Ausweisungen von neuen Windenergieeignungsflächen traditionell restriktive Nordbundesland Mecklenburg-Vorpommern nur zwei Zuschläge für sechs Anlagen erzielte. Windenergieschlusslicht Sachsen erhielt sechs Zuschläge für allerdings auch nur sieben Anlagen.

Mit unserem kostenlosen Newsletter halten wir sie über die neuesten Erkenntnisse zu den Entwicklungen des Windenergieausbaus und ihrer Akteure auf dem Laufenden. Hier können Sie ihn abonnieren.