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500-Megawatt-Windkraftschub, damit Energiewende in Ukraine neue Kraft gewinnt

Die Partner des mit 498 Megawatt (MW) Erzeugungskapazität geplanten südukrainischen Windparks Tyligulska haben in einer gemeinsam unterschriebenen Absichtserklärung nun erklärt, das Rekord-Windkraftvorhaben des kriegsgeplagten Landes den anhaltenden Zerstörungen der Energieinfrastruktur durch Kriegsgegner Russland zum Trotz bald zu Ende zu bauen. Das entsprechende sogenannte Memorandum of Understanding unterzeichneten Windturbinenhersteller Vestas und der ukrainische Energieversorger DTEK auf der Weltklimakonferenz Cop28 in Dubai.

Vestas hatte den in zwei Bauphasen unterteilten Auftrag bereits im März 2021 bekannt gegeben. Dabei war der Aufbau des Turbinenfeldes unweit der nur 40 bis 50 Kilometer von der Front gelegenen Stadt Mikolajew von vornherein in zwei Abschnitten geplant. Verbindlich war zunächst nur der Auftrag zur Lieferung und Errichtung des ersten 19 Anlagen vom Turbinentyp V162-6.2 mit 162 Meter Rotordurchmesser und einer Nennleistungseinstellung auf 6,0 MW. Bei der Errichtung dieses ersten Bauabschnittes mit 114 MW hatten die Partner bereits ungeachtet der widrigen Bedingungen den Zeitplan eingehalten und ihn im zweiten Quartal 2022 mehrere Wochen nach Kriegsbeginn errichtet. Den gemäß damaliger Absichtserklärung für den anschließenden Sommer geplanten Bau des größeren Abschnittes mit 384 MW verschoben die Partner allerdings wegen des Krieges.

Vestas-Chef Henrik Andersen deutete in seiner Kommentierung zu dem Vorhaben nach der Unterzeichnung eine besondere politische und möglicherweise auch besondere energiewirtschaftliche Bedeutung des Projektes an, die das Vorhaben antreibt: „Unter außerordentlichen Umständen wird Das Projekt gerade Realität, und wir freuen uns darauf mit DTEK zusammen an den letzten Schritten hin zum finanziellen Abschluss (des Projekts) zu arbeiten. Infrastrukturprojekte dieser Größe erfordern in der Ukraine derzeit zusätzliche Risikogarantien, und wir gehen davon aus, ein Projekt zu unterstützen, das ebenso ehrgeizig ist, wie es die Unterstützung der Europäischen Union für die Ukraine neu unterstreichen kann. Ich will (auch) die visionäre Führung von DTEK hervorheben.“

DTEK-Chef Maxim Timochenko betonte mit Verweis auch auf die Partnerschaft mit dem dänischen Windturbinen-Unternehmen, er danke Vestas für die ungebrochene Unterstützung genauso wie „der Europäischen Union und den Regierungen von Dänemark und Ukraine für ihre anregende Führung.“ Das „heutige Memorandum of Understanding ist ein Vertrauensbekenntnis an DTEK und die Ukraine sowie ein Signal, dass wir und unsere Partner nicht auf das Ende des Krieges warten werden, um in eine grünere Zukunft zu investieren. Heute sind wir emsig dabei, mehr als (nur) wiederaufzubauen, was der Besatzer zerstört, auch ein neues Energiesystem aufzubauen.“ Der Tyligulska-Windpark werde „die Stabilität unseres Energieversorgungssystems signifikant stabilisieren“.

Dazu, ob sofort mit dem Bau auch Geld zur Bezahlung aus dem durch die Kriegskosten finanziell gebeutelten Land an Vestas fließt oder gar woher sonst, wollte Vestas zunächst keine Auskunft erteilen. Sobald die Vereinbarung in eine feste Bestellung übergehe, werde Vestas dies entsprechend der Veröffentlichungspolitik des Unternehmens bekannt geben.