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Bankeigener Windparkbetreiber

CEE legt weiter zu

Das bankeneigene Unternehmen CEE gab die Einigung mit Windwärts zur Übernahme des im Bau befindlichen 11,7-MW-Windparks Sylda II heute bekannt. Windwärts, das inzwischen ein Tochterunternehmen des Mannheimer Energieversorgers MVV ist, errichtet an dem Standort in Sachsen-Anhalt derzeit fünf 2,3-MW-Anlagen des ostfriesischen Herstellers Enercon. Die Hannoveraner wollen das Projekt nach Abschluss der Bauarbeiten im vierten Quartal dieses Jahres ans Netz anschließen. Im Detail geplant sind vier Turbinen vom Typ E92 – mit 92 Meter Rotordurchmesser und 2,35 MW – und eine Anlage der Marke E70: 70 Meter Rotordurchmesser, 2,3 MW. Die Nabenhöhen werden auf 104 und 98 Meter begrenzt – zum Vergleich: Für moderne Binnenlandanlagen mit Rotordurchmessern von bis zu 120 Metern sind heute 140-Meter-Nabenhöhen üblich, um die Rotorblätter in verlässlichere höher gelegene Windbereiche zu stellen.  Die drei E-70-Turbinen des noch existierenden Vorgängerwindparks von 2002 ganz in der Nähe, Sylda I, ernten aus einer Nabenhöhe von 70 Metern. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit von Sylda I beträgt – nach heutigem Maßstab eher mäßige: – 5,8 Meter pro Sekunde.

Das Projekt ist laut den Partnern bereits der vierte Windpark, den CEE von Windwärts übernimmt. Die aus Hamburg geführte Beteiligungsgesellschaft erhöht damit ihr Windenergieportfolio auf 194 MW. „Wir haben noch zwei bis drei weitere Transaktionen für dieses Jahr in den Verhandlungen“, sagt CEE-Investmentdirektor Björn Keßel auf Anfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN. „Und wir wollen mit ein bis zwei davon noch vor dem Jahreswechsel ins Ziel kommen“.

Zum weiteren Expansionsinteresse des Tochterunternehmens des Bielefelder Bankhauses Lampe, erklärt Keßel, das Ziel sei „weiter zu wachsen“. Auch 2016 würden Projekte folgen. Sein Unternehmen sehe sich aber nicht unter Druck, wie kleinere Investoren oder kleinere Projektierer noch vor Einführung des bislang unbekannten und umstrittenen Ausschreibungssystems für Windkraft noch möglichst viele Projekte zu verwirklichen. Ausschreibungen werden 2017 als neues Vergütungsprinzip der Windkraft eingeführt und ersetzen die bisherige Vergütung jeder eingespeisten Kilowattstunde nach mehr oder weniger staatlich garantierten Preisen. Die genauen Modalitäten stehen aber noch nicht fest. Und viele kleinere Projektierer und Investoren fürchten daher, ihre Projekte auf eigene Kosten vorfinanzieren zu müssen, aber dann doch nicht den Zuschlag in der Ausschreibung zu erhalten und auf den Kosten sitzen zu bleiben. Das bewirke zwar, dass diese Projektierer schnell ihre  Projekte noch vor Ende 2016 verwirklichen wollten – und der Markt viel Projekte für CEE anbiete, sagte Keßel. Doch CEE werde nach 2017 auch in größere Windparks von größeren Projektierern investieren können – oder theoretisch auch ganze Portfolien mehrerer bestehender Windparks einkaufen können.

(Tilman Weber)