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Husum Wind Messechef Peter Becker

Die Messen ergänzen sich

Vor der zweiten HUSUM Wind in Kooperation mit Hamburg WindEnergy: Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Kooperation?
»»Peter Becker: Ich finde, dass das ausgehandelte Geschäftsmodell eine absolute Erfolgsgeschichte für den Messestandort Norddeutschland ist. Gemeinsam haben wir es geschafft, die größte internationale Messe und die größte nationale Windmesse gegen einen nicht unerheblichen Wettbewerb zu etablieren. In Hamburg wird mit 1.400 Ausstellern die größte Windmesse der Welt veranstaltet, eine internationale Leitmesse. Und in ungeraden Jahren richten wir in Husum mit 650 bis 700 Ausstellern die größte Windmesse für den deutschsprachigen Raum aus – übrigens auch die größte Windmesse weltweit in diesem Jahr! Für Hamburg und Schleswig-Holstein ist das ein Riesenerfolg. Die Messen ergänzen sich hervorragend. Wir schaffen es zudem hier in Husum, eine besondere, authentische Stimmung zu kreieren.

Der Prozess bis zur Einigung mit Hamburg war damals zum Teil recht bewegt: Der ehemalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Peter-Harry Carstensen, fetzte sich noch mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz in der Absicht, die HUSUM Wind als internationale Leitmesse zu erhalten.
»»Peter Becker: Stimmt. Es war insgesamt ein schwieriges Prozedere. Aus heutiger Sicht kann man sagen: Das hätte man einfacher organisieren können. Letztlich ging es aber auch um existenzielle Interessen der Messe Husum amp; Congress, der Hamburger Industrie und der Betreiber. Am Ende ist es ein guter Kompromiss geworden. Wir haben im Rahmen des abgeschlossenen Joint Ventures daran Interesse, dass Hamburg erfolgreich ist, und Hamburg hat Interesse, dass wir erfolgreich sind. Es war ein wichtiger Verhandlungspunkt, dass man sich gegenseitig am Erfolg beteiligt, denn nurso kann langfristig ein gutes Geschäft entwickelt werden. Darüber hinaus haben wir eine sehr gute thematische Abgrenzung erreicht.

Wie ist die Buchungslage für 2017?
»»Peter Becker: Wir sind mit weit über 90 Prozent so gut wie ausgebucht und haben die Ausstellungsfläche um 2.500 Quadratmeter erweitern können. In dieser Größenordnung haben wir die Logistik voll im Griff und die Besonderheit der HUSUM Windist erhalten geblieben. Bei uns ist die komplette Branche kompakt vertreten und bietet geballtes Know-how und hochkarätige Erfahrung. Die Kernkompetenz der Branche ist hier.

Der deutsche Markt ist durch den Systemwechsel zu Ausschreibungen schwieriger geworden. Was heißt das für die Messe in Husum?
»»Peter Becker: Die Zubauraten könnten eventuell etwas runter gehen, aber Deutschland ist der Kernmarkt und der deutsche Anlagenbestand ist enorm. Insgesamt ist ein stabiles Volumen von 2.800 Megawatt pro Jahr ausgeschrieben, sodass sich der Markt in Deutschland langfristig trägt. Das Besondere der HUSUM Wind ist aber doch, dass wir uns hier mittenim Schaufenster der Windbranche befinden. Es gibt kurze Wege Richtung Windtestfeld, Richtung Offshore, große Windparks rundum. Eine Großstadt kann dies auf einer Messe visualisieren; in Husum erleben es die Besucher hautnah.

Was ist für Sie das Highlight der diesjährigen HUSUM Wind?
» Peter Becker: Da gibt es natürlich viele verschiedene. Um nur eines zu nennen: Wir haben in diesem Jahr ein superspannendes Forum zum Thema Nachnutzung von Windkraftanlagen. Die ersten Anlagen kommen jetzt und noch verstärkt im Jahr 2020 aus dem Markt. Jetzt wird man schauen, was mit den Altanlagen passiert. Werden die weiter betrieben? Was kann man mit der erzeugten Energie machen? Wir haben das Thema vor Ort, es gibt viele Betreiber, die sich mit diesem hochinteressanten Themenfeld auseinandersetzen.

INTERVIEW: NICOLE WEINHOLD