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Offshore in der Nordsee

Sandbank und Nordergründe erreichen Zwischenetappen

Nach drei Stunden war es geschafft: So lange dauerte es nach Angaben von Vattenfall, das 20 Meter hohe und 20 x 40 Meter in der Fläche messende Umspannwerk für den Windpark Sandbank vom Transportschiff anzuheben und auf das Fundament zu setzen, einer 51 Meter hohen und 1.700 Tonnen schweren Jacket-Unterkonstruktion.

Bei dem Umspannwerk handelt es sich laut Vattenfall um die größte technische Einzelkomponente, die im Offshore-Windpark Sandbank 90 Kilometer vor Sylt gebaut wird. „Mit dem Offshore-Umspannwerk haben wir mitten in der Nordsee ein Bauwerk von der Dimension eines 15-stöckigen Bürogebäudes errichtet. Als die 2.400 Tonnen der Topside am Haken hingen, war dies der schwerste Kranhub des gesamten Projekts“, sagte der zuständige Projektmanager von Vattenfall, Martin Zappe. Ein Video der Verladung im Hafen Aalborg gibt es hier.

Derzeit sind außerdem die Arbeiten an der Innerparkverkabelung auf der Seebaustelle von Sandbank in vollem Gange. In Kürze beginnt laut Vattenfall die Produktion der Maschinenhäuser, Naben und Rotorblätter für die Windenergieanlagen. Errichtet werden 72 Siemens-Windenergieanlagen vom Typ SWT-4.0-130 mit einer gesamten installierten Leistung von 288 Megawatt (MW). Bereits Mitte Februar war die Installation aller 72 Fundamente für die Windräder abgeschlossen worden.

Das Investitionsvolumen für den Offshore-Windpark Sandbank beläuft sich nach Angaben von Vattenfall auf rund 1,2 Milliarden Euro. An der für die Umsetzung des Projekts gegründeten Sandbank Offshore Wind GmbH hält der Energiekonzern 51 Prozent, die Stadtwerke München (SWM) halten 49 Prozent der Anteile. Sandbank soll 2017 in Betrieb gehen. Mit einem gemeinsamen Portfolio von dann 576 MW installierter Wind-Leistung zählen Vattenfall und die SWM nach eigenen Angaben zu den größten Betreibern von Offshore-Windkraftwerken in Deutschland.

Baustart Nordergründe

Fast zeitgleich wurden in der Wesermündung die ersten Monopiles für den Windpark Nordergründe installiert. „Wir freuen uns über den gelungenen Auftakt im Baufeld. Das Team hat exzellente Arbeit geleistet, sodass wir nach umfangreichen Vorbereitungen nun mit den Gründungsstrukturen beginnen konnten. Wir planen die Inbetriebnahme für Ende 2016“, so Achim Berge Olsen, Geschäftsführer der wpd offshore GmbH.

wpd ist für den Bau und Betrieb des 111-MW-Projektes verantwortlich. Insgesamt werden 18 Senvion-Anlagen des Typs 6.2M126 in der Wesermündung errichtet. Der Windpark entsteht in Wassertiefen bis zu zehn Metern innerhalb der 12-Seemeilen-Zone der deutschen Nordsee und liegt 15 Kilometer nordöstlich der Insel Wangerooge. Der Netzanschluss erfolgt über eine Einzelanbindung durch den Netzbetreiber Tennet.

Der Übertragungsnetzbetreiber hat zudem mit der Verlegung 28 Kilometer langen des Seekabels begonnen. Zunächst war die Kabeltrasse in der Nordsee auf magnetische Anomalien wie Altmunition aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht und geräumt worden, so das Unternehmen. Mitte März folgten die Vorbereitungen für die Seekabelverlegung. Nun beginnen die eigentlichen Verlegearbeiten.

Tennet liegt nach eigenen Angaben mit dem Bau dieses Offshore-Netzanschlusses voll im Zeitplan. Bis auch das Offshore-Umspannwerk des Windparks Nordergründe auf See errichtet ist, werde das letzte Stück des Seekabels im Windparkbereich etwa 15 Kilometer östlich von Wangerooge auf dem Meeresboden gelagert. Danach wird es an die Umspannplattform angeschlossen. (Katharina Wolf)