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Solarparks in England

Wirsol baut ohne Einspeisevergütung

Bisher war der Ausbau der Photovoltaik in Großbritannien vor allem getrieben von garantierten Einspeisevergütungen, die für den Solarstrom gezahlt wurden. Vor allem der Zubau von Solarparkleistung brach im vergangenen Jahr komplett zusammen, nachdem die Regierung in London die Förderung einstellte.

Inzwischen haben die Projektierer aber ein anderes Geschäftsmodell entwickelt, um den Bau von großen Solarkraftwerken zu finanzieren und diese Anlagen wirtschaftlich zu betreiben. Als einer der ersten Systemanbieter wird Wirsol Energy in der ersten Hälfte des kommenden Jahres zwei Solarparks errichten, die völlig ohne staatlich garantierte Einspeisevergütung auskommen, die es ohnehin nicht mehr gibt. Zumindest hat das Unternehmen jetzt die Baurechte für die beiden Projekte gekauft.

Auf Marktveränderungen reagieren

In wenigen Wochen, kurz nach dem Jahreswechsel soll der Bau der Anlagen beginnen. Wenn sie wenige Monate später fertig sind, werden Verbraucher oder Versorger in der Nähe den produzierten Solarstrom kaufen, der inzwischen preiswerter ist als der Strom aus dem Netz. Wirsol Energy ist gerade dabei, die entsprechenden Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements – PPA) abzuschließen. „Bei Wirsol sind wir stolz darauf, uns an die Veränderungen des Marktes adäquat anpassen zu können“, betont Mark Hogan, Geschäftsführer der Wirsol-Niederlassung in Großbritannien mit Blick auf die neue Art der Projektfinanzierung, mit der sich das Unternehmen den britischen Markt neu erschließen will.

Über 600 Megawatt in der Pipeline

Schließlich sind die beiden Solarparks nur der Anfang einer Neuaufstellung von Wirsol im Vereinigten Königreich. Sie sind der Grundstein für ein Portfolio insgesamt sechs weiteren Projekten mit einer jeweiligen Leistung zwischen sieben und 45 Megawatt. Insgesamt besteht die Projektpipeline aus einer Leistung von 150 Megawatt Anlagenleistung, die Wirsol in den kommenden zwölf bis 18 Monaten basierend auf dem neuen Geschäftsmodell errichten will. Dazu kommen noch 470 Megawatt Solarparkleistung, die Wirsol derzeit plant und die bis 2020 gebaut werden sollen. Zudem hat Wirsol bereits vor Kurzem das Joint Venture mit dem britischen Projektentwickler HIVE Energy für den Bau des Cleve Hill Solar Parks abgeschlossen. Mit seiner beantragten Leistung von 350 Megawatt wird dieser Bau das bisher größte Projekt der neuen subventionsfreien Solarparks von Wirsol sein. Diese Anlage befindet sich aber noch in der öffentlichen Beratungsphase. Planung und Beantragung sind für die Jahresmitte 2018 angesetzt.

Speicher kommen später

Zudem werden die Anlagen so gebaut, dass später sogar zusätzlich noch Batteriespeicher zum System hinzugefügt werden können. „Das machen wir aber erst, wenn deren Wirtschaftlichkeit und die garantierte Lebensdauer unseren Investitionskriterien entspricht“, betont Hogan. „Dieser Schritt ist zwar heute schon absehbar, jedoch sind wir noch in Sachen Speichertechnik noch nicht ganz am Ziel, daher stellt dieser Abschnitt die Phase zwei des Projektes dar“, sagt Hogan. (Sven Ullrich)