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Greenpeace warnt vor KI-Kollaps für Erneuerbaren-Offensive

Der zunehmende Energiebedarf für die sogenannte Künstliche Intelligenz (KI) gefährdet die Fortschritte der weltweiten Energiewende. Zu diesem Schluss kommt nun eine Studie, die das Freiburger Umweltforschungshaus Öko-Institut im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace erstellt und nun veröffentlicht hat. Der Stromverbrauch der Rechenzentren, die von KI unterstützte Dienstleistungen, werde sich schon bei 2030 im Vergleich zum Jahr 2023 verelffachen, heißt es in dem Öko-Institut-Report „Umweltauswirkungen künstlicher Intelligenz“. Trotz des Ausbaus der Erneuerbare-Energien-Kapazitäten und eines Ausbaus von gemäß offizieller aber umstrittener Bilanzierungsregeln kaum Klimagase verursachender Atomkraft, führe die KI-Industrie selbst zu einer Versechsfachung der KI-bedingten Kohlendioxid-Emissionen bis 2030 von 29 auf 166 Megatonnen. Die KI-bedingten Emissionen übertreffen gemäß Studienautoren dann die Emissionen sonstiger Computerrechen- und Datenübertragungsleistungen.

Die Studie erklärt zum einen in deutlichen und zahlreichen Nachweisen die Bemühungen der KI-Industrie um neue nukleare Stromerzeugungs-Kapazitäten weltweit. Zum anderen stellt sie dar, dass die KI-aufbauenden Zentren es versäumen, sich mit ausreichend Grünstrom-Lieferverträgen für ihr Wachstum auszustatten und dass beispielsweise die in KI-Datenzentren führenden US-Bundesstaaten Virginia und Kalifornien, in der Studie als KI-Hotspots benannt, die führenden Stromimportregionen der Vereinigten Staaten seien und sich hauptsächlich auf nichterneuerbare Quellen wie Erdgasverstromung oder Atomkraft verlassen. Die KI-Datenzentren verlängerten die Nutzung von Kohle- oder Erdgas-betriebenen Kraftwerken mit teils klimawirksamer Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2).

Insgesamt, so fordert Greenpeace anlässlich der Vorlage der Studie, müsse die KI-Industrie gesetzlich eine Pflicht zu einer transparenten Rechenschaft über ihren Energie-, Wasser- und Rohstoffverbrauch gebracht werden. Auch KI-Dienstleister müssten ihre Energie- und Ressourceneffizienz erhöhen und ihren Energieverbrauch durch Einbindung in die Versorgung durch ein Erneuerbare-Energien-Stromsystem in Übereinstimmung mit einer Energie- und Klimawende bringen. „Ohne entsprechenden Ausbau der Erneuerbaren droht durch den hohen Energieverbrauch eine längere Abhängigkeit von fossilen Energien”, sagt Jonathan Niesel, Greenpeace-Experte für Künstliche Intelligenz. “Das sabotiert die Einhaltung der Klimaziele. KI-Unternehmen müssen einen Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien entsprechend ihres Wachstums leisten.“

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