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Studie des Fraunhofer ISI

2,7 Milliarden für PV - 750 Millionen für Wind

2012 hat die Solarbranche nicht nur größere Gewinne heimgefahren, als die Windbranche in Deutschland. Damals gingen auch viel mehr Solaranlagen ans Netz als Windanlagen. Satte 7,6 Gigawatt Photovoltaikleistung wurden neu installiert. Die Windbranche konnte dagegen nur mit 2,4 Gigawatt aufwarten. Zum Vergleich: 2009 lag noch der gesamte weltweite PV-Zubau nur bei 7,2 Gigawatt.

Gleichwohl hat das nur wenig damit zu tun, dass die Solarbranche mehr abkassiert. Das lässt sich wohl eher aus den höheren Anfangsvergütungen der PV im EEG erklären. Wie hoch sind die Gewinne der Erneuerbaren-Branche 2012 laut Studie zur Verteilungswirkung der EEG-Förderung? Das Fraunhofer ISI spricht von 750 Millionen Euro, die in dem Jahr an die Windbranche geflossen sind. An die Photovoltaik ging mit 2,7 Milliarden Euro rund dreimal soviel - "obwohl die erzeugte Menge an Solarstrom viel niedriger ausfällt als bei Windstrom", wie das Fraunhofer ISI betont.

Die Marktförderung durch das EEG hat laut Studie im Bereich PV anfänglich zu Investition in PV-Kleinanlagen, also Aufdachanlage von Einfamilienhausbesitzern oder Landwirten, geführt. In späteren Jahre wurde dagegen vermehrt in Großanlagen investiert. 2012 entfällt aufgrund der installierten Kapazität in den unteren Leistungsklassen auf die kleinsten Kategorien der PV-Anlagen rund die Hälfte des ausgewiesenen jährlichen Gewinns. Die Gewinnspanne bei Großanlagen in den Hauptinstallationsjahren 2009 bis 2012 liegt aber über den Kleinanlagen.

Einen guten Überblick gibt die Studie auch, was die regionale Verteilung an Regenerativanlagen anbelangt. So sorgten 2012 Solaranlagen in Baden-Württemberg und Bayern für 40 Prozent der Solarstromproduktion. Entsprechend waren dort auch die Einnahmen am größten. Bei der Windkraft war es regional umgekehrt. Dort haben Niedersachsen, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt mit einer Leistung von etwa 19 Gigawatt mehr Windstrom erzeugen als die übrigen zwölf Bundesländer zusammen. Dabei ist den Autoren der Studie aufgefallen, dass Schleswig-Holstein zwar nur über die Hälfte der Gesamstromkapazität von Niedersachsen aufweist. Die Gewinne aus der Windkraft sind aber nur um neun Prozent niedriger. Brandenburg verfügt über die zweitgrößte installierte Leistung, kommt aber nur auf ein Bruchteil der Gewinne der Niedersachsen und Schleswig-Holsteiner. Auch dies Ergebnis verwundert nicht wirklich, denn bekanntermaßen weht an der Küste ein stärkerer Wind als im Binnenland.

Die Windverhältnisse, so vermuten die Autoren, sei wohl die Hauptursache für die unterschiedliche Wirtschaftlichkeit der Windenergie in den Regionen darzustellen und erst nachrangig die Technologiekonfiguration.

Gewinne in der Windkraft. - © Grafik: Fraunhofer ISI
Gewinne in der Windkraft.

Die Studie „Verteilungswirkungen der Marktförderung im Bereich PV und Wind-Onshore“ kann unter http://www.impres-projekt.de/impres-wAssets/docs/Verteilungswirkungen_Strom.pdf heruntergeladen werden.