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So holen Betreiber das Maximum heraus

Die Energiewende stellt Projektentwickler und Betreiber von Windenergieanlagen vor die Herausforderung, sowohl den aktuellen Zustand bestehender Projekte präzise zu erfassen als auch systematisch Potenziale für einen wirtschaftlichen Betrieb und die Entwicklungsmöglichkeiten der Standorte zu identifizieren.

Eine fundierte Bewertung gliedert sich in drei Ebenen: technisch, wirtschaftlich und rechtlich.

Die technische Bewertung beinhaltet mit Lastvergleichen analytische Verfahren zur Bestimmung der Betriebspotenziale. Zusätzlich geben die Betrachtung der einzelnen Komponenten und Verbindungen einer Windenergieanlage Aufschluss über wirtschaftlich sinnvolle Ertüchtigungsmöglichkeiten. Ergänzt wird die Analytik durch praktische Inspektionen vor Ort, bei denen alle Komponenten auf Verschleiß, mögliche Schwachstellen und Schäden geprüft werden. Nur aus dieser Kombination lässt sich ein aussagekräftiges Bild über den Gesamtzustand einer Windenergieanlage treffen.

Im wirtschaftlichen Teil der Bestandsbewertung werden laufende Betriebskosten, Instandhaltungsintervalle und tatsächliche Erträge systematisch miteinander verglichen. Hierzu dienen detaillierte Cash-Flow-Analysen, mit denen nicht nur die Gesamtrentabilität ermittelt, sondern auch einzelne Kostenblöcke transparent gemacht werden. Dieser Fokus auf Granularität ermöglicht es, Instandhaltungsstrategien neu auszurichten und – in Kooperation mit Serviceanbietern – modulare Wartungsmodelle zu implementieren, die die Kostenstruktur langfristig optimieren und gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit erhöhen.

Eine fundierte Bewertung gliedert sich in drei Ebenen: technisch, wirtschaftlich und rechtlich.

Parallel dazu prüft die rechtliche Bewertung den aktuellen Genehmigungsstatus, bestehende Pacht- und Nutzungsverträge sowie Umweltauflagen und Naturschutzgebiete. Ein besonderes Augenmerk liegt auf möglichen Auflagenänderungen, etwa im Vogel- oder Fledermausschutz, und auf Vertragsklauseln, die Flexibilitäten für zukünftige technische Anpassungen oder Erweiterungen vorsehen.

Aufbauend auf der Bestandsaufnahme eröffnet die Potenzialanalyse vielfältige Hebel für zusätzliche Wertschöpfung. Im ersten Schritt kann der Bestand selbst gehoben werden: Technische Instandsetzungen und Nachrüstungen sowie Software-Updates erlauben eine vorausschauende Wartung (“Predictive Maintenance”) und reduzieren ungeplante Ausfallzeiten. Ökonomisch lassen sich durch die Umstrukturierung von Wartungsverträgen und die Einführung leistungsabhängiger Vergütungsmodelle Erträge absichern und Einsparungen erzielen. So entsteht ein unmittelbarer Wertzuwachs.

Flächenerweiterung und Repowering

Neben der Optimierung des Bestands liegt ein erhebliches Wertpotenzial in der Flächenerweiterung und beim Repowering bestehender Standorte. Klassischerweise ersetzt man ältere Turbinen durch leistungsstärkere Einheiten, die aufgrund höherer Nabenhöhen und optimierter Rotorblätter deutlich mehr Energie pro Fläche erzeugen, sofern dies planungsrechtlich möglich ist. Darüber hinaus gewinnen hybride Konzepte an Bedeutung: Die Kombination von Windkraft mit Photovoltaikflächen oder Batteriespeichersystemen nutzt vorhandene Infrastruktur – Leitungen, Transformatoren und Netzanschlüsse – mehrfach aus. Auf diese Weise lassen sich fluktuierende Einspeisespitzen aus Wind- und Solarerzeugung besser ausgleichen, Netzstabilität steigern und zusätzliche Erlösquellen zum Beispiel durch Regelenergiemarkt-Teilnahme erschließen.

Damit all diese Maßnahmen reibungslos ineinandergreifen und Synergien tatsächlich gehoben werden, ist ein ganzheitlicher und integrativer Projektansatz unerlässlich, der von einer qualifizierten Koordinationsinstanz zentral gesteuert wird, die sowohl technische Dienstleister als auch juristische und wirtschaftliche Expertenteams einbindet. Ein zentrales Projektmanagement definiert klare Verantwortlichkeiten, Meilensteine und Qualitätskriterien: Die Ergebnisse der Experten für Lastvergleiche und Vor-Ort-Inspektion fließen direkt in die wirtschaftliche Betrachtung mit Markt- und Ertragsmodellen ein. Rechtsberater arbeiten Anpassungen auf Basis der Erkenntnisse der Fachgutachter zu Genehmigungsstrategien in Vertragsdokumente ein, um technische Neuerungen und Flächenerweiterungen rechtssicher abzubilden. Gleichzeitig werden zentral alle Leistungsverzeichnisse und Vergabeunterlagen erstellt, um Doppelarbeiten zu vermeiden und eine konsistente Qualität sicherzustellen.

Predictive Maintenance und modulare Wartungsmodelle sichern Verfügbarkeit und Erträge.

Ein solch integratives Projektmanagement wird durch digitale Plattformen unterstützt, auf denen alle Beteiligten Zugriff auf aktuelle Projektdaten haben. Dokumentenablagen, standardisierte Prüf- und Freigabelisten sowie automatisierte Benachrichtigungen bei Abweichungen sorgen dafür, dass alle Prozessschritte transparent und nachvollziehbar bleiben. Diese nahtlose Integration verkürzt Reaktionszeiten, minimiert Schnittstellenverluste und erhöht die Gesamtperformance des Portfolios.

Bestandsanalyse und Potenzial erschließen

Durch diese umfassenden Leistungen – von der präzisen Bestandsanalyse über die gezielte Potenzialerschließung bis hin zur strukturierten Dienstleistersteuerung – verschafft sich der Projektierer bzw. Betreiber jederzeit die notwendige Handlungssicherheit. Er kann frühzeitig technische und rechtliche Hebel aktivieren, um Effizienzreserven zu heben und Potenziale zu realisieren. Gleichzeitig entstehen belastbare Bewertungsgrundlagen, mit denen sich der Projektwert transparent darstellen und für einen möglichen Verkauf oder strategische Partnerschaften zielgerichtet weiterentwickeln lässt. Dadurch entsteht ein proaktiver Wertsteigerungsprozess, der Investoren und potenzielle Transaktionspartner gleichermaßen überzeugt.

In der Summe führt die Kombination aus differenzierter Bestandsbewertung, strategischer Potenzialerschließung und zentraler Steuerung aller Projektbeteiligten zu einer signifikanten Steigerung des Projektwerts. Entwickler und Betreiber profitieren von optimierten Erträgen, reduzierten Risiken und verkürzten Genehmigungszeiten – und leisten zugleich einen wertvollen Beitrag zu einer verlässlichen und effizienten Realisierung der Energiewende. Dieser integrative Ansatz ist der Schlüssel, um die Potenziale der Windenergie voll auszuschöpfen und nachhaltige Mehrwerte für alle Stakeholder zu schaffen.

Autor
Dominik Drosek, Operations Manager, Resolut

Foto: RE:Solut

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