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Neuer Ansatz für Genossenschaften

Kieler Genossen kombinieren Mieterstrom mit Bürgerbeteiligung

Die Energiegenossenschaft Bürgerenergie Nord (BEN) baut auf einem Mehrfamilienhaus in der Danewerkstraße in Kiel eine Photovoltaikanlage. Die Anlage wird noch im Sommer dieses Jahres auf das Dach des Hauses gebaut. Den damit erzeugten Solarstrom nutzen die Mieter des Gebäudes zu einem möglichst großen Anteil direkt vor Ort. Mit dem Mieterstrom können sie schon mal ihre Energiekosten senken. „Denn der Strompreis für die Mieter liegt in der Regel mindestens zehn Prozent unter dem Grundversorgungstarif”, sagt Tom Janneck von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

Genossenschaft ist Anlagenbetreiberin

Die Beteiligten am Projekt Danewerkstraße haben aber noch einen weiteren Vorteil. Denn die BEN wird Eigentümerin und Betreiberin der Photovoltaikanlage und damit Stromlieferantin für die mitwirkenden Bewohner. Dadurch bekommen alle Mieter im Gebäude, aber auch alle Vermieter der Eigentümergemeinschaft, der das Gebäude gehört, aber auch alle anderen Bürger von Kiel die Gelegenheit, Genossenschaftsanteile in Höhe von 250 Euro zu zeichnen.

Blaupause für weitere Projekte

Damit können sie Miteigentümer der Anlage werden. „Unser Credo ist: Gemeinsam mehr Energie,“ erklärt Anna Leidreiter, Vorstand der BEN. „Wir möchten eine Plattform zur Verfügung stellen, die Erneuerbare-Energien-Projekte von allen für alle umsetzt”, erklärt sie mit Blick auf eventuell weitere Miterstromanlagen, die auf diese Weise entstehen könnten. Denn es ist nur eine Blaupause für zukünftige Projekte in Kiel. „Viele Mehrfamilienhäuser besitzen geeignete Dachflächenbereiche für die Erzeugung von Solarstrom. Was wir brauchen, sind Initiativen, die dieses Potenzial heben und ausschöpfen”, betont Sönke Bergemann, Geschäftsführer von Haus & Grund Kiel. „Wir unterstützen das Projekt, weil es einen Beitrag zum lokalen Klimaschutz und den Zielen der Klimaschutzstadt Kiel leistet”, ergänzt Meike Becker, Projektleiterin Großprojekte und Energieversorgung der Landeshauptstadt Kiel, die den Bau der Anlage unterstützt hat.

Attraktivität der Immobilie steigt

Denn die Photovoltaikanlage in der Danewerkstraße wird jedes Jahr etwa 17.000 Kilowattstunden Solarstrom produzieren. Damit spart Kiel 7,5 Tonnen CO2 im Jahr ein, wie Becker vorrechnet. Doch auch für die Vermieter ist das Projekte von Vorteil. „Neben dem Engagement für den Klimaschutz versprechen wir uns von der Maßnahme eine Aufwertung der Wohnungen. Mietangebote mit konstant niedrigen Nebenkosten werden künftig wesentlich attraktiver für Mieter sein als andere Angebote”, ist sich Thorsten Permien, Sprecher der Eigentümergemeinschaft sicher.

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