Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat eine industrienahe Linie für die Fertigung von solaren Dachziegeln mit neuer Matrix-Schindeltechnologie aufgebaut. Die automatisierte Produktion erlaubt Freesuns, dem Schweizer Projektpartner aus der Industrie, neu entwickelte Matrix-Schindel-Dachziegeln im Pilotmaßstab zu fertigen. Die Kapazität beträgt 4.000 Dachschindeln. 800 Ziegeln wurden seit März 2025 hergestellt.
Damit gehen die Freiburger Forscher:innen zusammen mit Freesuns den nächsten Schritt hin zur Industrialisierung der Technologie für die Dachintegration. „Indem die ersten Freesuns Matrix-Schindel-Dachziegeln erst einmal im Module-Tec des Fraunhofer ISE hergestellt werden, können wir gemeinsam an der Produktionsentwicklung arbeiten und den großen Vorteil der Matrix-Technologie demonstrieren“, so John Morello, Technischer Geschäftsführer, Freesuns.
Bei der Schindeltechnologie werden die Solarzellen im Modul nicht mehr in Reihe nebeneinander angeordnet. Vielmehr werden die Zellen in Streifen geschnitten und überlappend mit einem leitfähigen, bleifreien Klebstoff zu Strings verbunden – so wie Schindeln auf einem Dach. Da dadurch die Ströme innerhalb der Zellen kleiner sind und die Fläche besser ausgenutzt wird, erreichen die Schindelmodule einen höheren Wirkungsgrad mit der gleichen Zelltechnologie, die auch für herkömmliche Module verwendet wird. Im Pilotprojekt verwenden die Partner Topcon-Solarzellen.
Modulfläche ganz ausnutzen
Indem die Zellen über den Klebstoff miteinander verbunden werden, müssen keine Busbars auf der Vorderseite aufgebracht werden. Auch dies erhöht den Wirkungsgrad, dass es keine Verschattungsverluste durch die Kontaktierung der Zellen gibt. Das vom Fraunhofer ISE entwickelte Matrix-Schindelkonzept geht noch einen Schritt weiter. Die geschindelten Solarzellen werden zusätzlich versetzt angeordnet. Dadurch wird die vollständige und homogene Belegung der gesamten Modulfläche möglich. (SU)