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Startpfahl für Gigawattparks

Der deutsche Meereswindparkbau verzeichnet richtungsweisende Fortschritte: Der 257 Megawatt (MW) leistende Ostseewindpark Arcadis Ost 1 ist am Netz und das erste 1,6-Gigawatt-Feld ist offenbar wirtschaftlich gesichert. Außerdem hat die Errichtung des ersten Windparks in Deutschland begonnen, der nach einem Null-Cent-Ausschreibungszuschlag ohne Garantie einer positiven Vergütung auskommen muss und der erstmals in Deutschland der Größenordnung von einem Gigawatt (GW) nahekommt.

Gut vier Monate nach Inbetriebnahme der viertletzten seiner 27 Anlagen speiste der Offshore-Windpark Arcadis Ost 1 Anfang Dezember vollständig ins deutsche Stromnetz ein. Das projektierende Betreiberunternehmen Parkwind aus Belgien hatte bei der Installation eine neue Schwimmkran-Technologie zum Einsatz gebracht. Das Kranschiff positioniert sich mittels auch digitaler Orientierungsinstrumente am geplanten Standort. Dort hämmert es und hievt es die geladenen Bauteile in den Seeboden oder auf die schon errichteten Fundamente oder Türme, ohne dass das Schiff davor Stahlbeine auf den Seeboden hinabfährt, um seine Plattform stabil über die See zu heben.
Zugleich zeichnet sich nun eine stabile Finanzierung für das 1,6-GW-Projekt Nordlicht 1 & 2 in der Nordsee ab, das Vattenfall gehört. Der schwedische Energiekonzern meldet nun die Vereinbarung einer Partnerschaft mit Chemieindustrieriese BASF, der 49 Prozent der Anteile am Windpark kaufen und sich so die Hälfte des später erzeugten Stroms sichern soll. Es soll der Versorgung seiner Chemieproduktionsstandorte in Europa dienen. 2021 hatte sich BASF auch zu 49,5-Prozent-Anteil in den niederländischen 1,5-GW-Windpark Hollandse Kust Zuid Vattenfalls eingekauft.

Mitte Dezember meldete Offshore-Windkraft-Unternehmen Ørsted die vollzogene Errichtung des ersten Fundaments für den 913-MW-Windpark Borkum Riffgrund 3 in der Nordsee. Er ist das erste Projekt, dessen Bau startet und das in einer deutschen Offshore-Ausschreibung mit null Cent Mindestvergütung bezuschlagt wurde. Dem Eintreiben des ersten Fundamentpfahls für Borkum Riffgrund 3 vorausgegangen war das Fundamentesetzen für den 253-MW-Nachbarwindpark Gode Wind 3, den Ørsted parallel errichten lässt. (tw)

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