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Windparkzubau frischt wieder auf

Deutschlands Windparkausbau an Land in Halbjahr eins übertrifft bereits die Menge, die im Gesamtjahr 2019 installiert wurde. Um sogar 62 Prozent überragt er außerdem die Leistung, die im ersten Halbjahr des vorigen Jahres in Betrieb genommen wurde. So waren von Januar bis Juni 2020 noch 591 Megawatt (MW) neu ans Netz gegangen. In den ersten sechs Monaten 2021 waren es 971 MW. Der Nettozubau nach Abzug abgebauter Altanlagen beträgt 831 MW. Damit seien in Deutschland an Land 55.772 MW am Netz, betonte Anne-Kathrin Wallasch, Abteilungsleiterin Markt und Politik beim Statistikdienstleister Deutsche Windguard. Bis Ende 2022 sollten es entsprechend dem bundespolitischen Ziel 57 Gigawatt (GW) sein. Allerdings dürfte dieses absehbar nach oben korrigiert werden. So hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vor einigen Wochen eingeräumt, dass der Stromverbrauch und damit der Bedaf an Grünstrom in den nächsten Jahren um mindestens 15 Prozent steigen wird, aufgrund zusätzlichen Bedarfs an sauberer E-Mobilität und elektrischer Wärme.

Bei der regionalen Verteilung bestätigt sich einmal mehr das Nord-Süd-Gefälle. Die 2017 eingeführten Ausschreibungen als Instrument zur marktwirtschaftlichen Bestimmung der Vergütung neuer Windparks verfestigen das Ungleichgewicht mit Nordländern an der Spitze, egal welches Kriterium gilt: In Niedersachsen sind die meisten Megawatt gelandet. Der stärkste Ausbau pro Landesfläche fand in Schleswig-Holstein statt. Beim Ausbau pro Einwohner hatte Brandenburg die Nase vorn.

Die Fachagentur Windenergie an Land registriert außerdem Bewegung im Markt-Ranking der Windkraftanlagenbauer. So gewann Enercon an Dominanz zurück, nachdem Hauptwettbewerber Vestas im Gesamtjahr 2019 erstmals seit Jahren die Spitze übernommen hatte. Im ersten Halbjahr 2020 war Enercon dann knapp vorne gelegen mit 34,5 Prozent Marktanteil und 2,7 Prozentpunkten vor Vestas, fiel aber bis Ende 2020 wieder zurück. Nun führt Enercon mit 38,4 vor 25,1 Prozent. Rang drei und vier tauschten GE mit 16,5 und Nordex mit 9,1 Prozent, auf fünf folgt Siemens Gamesas mit 8,1 Prozent. (NW/TW)

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