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Interview

Neue Servicekonzepte für Windkraftanlagen

Interview: Nicole Weinhold

In welcher Bandbreite liegen die Servicekosten für Anlagen, die sich außerhalb des EEGs befinden?

Die Herausforderung sieht so aus: Wenn man das gleiche Niveau des Service beibehält, kann er nicht günstiger werden, während die Anlagen älter werden. Aber gleichzeitig bekommt man ja weniger Vergütung. Statt zum Beispiel acht Cent Vergütung sind es plötzlich nur noch drei oder vier Cent Börsenstrompreis. Dann muss der Betreiber sämtliche Kosten auf den Prüfstand stellen. Und der Service kann dann gerne rund 70 Prozent der Kosten ausmachen. Die Pacht kommt nochmal auf 10 oder 20 Prozent. Die Frage ist also, können wir den Service noch etwas günstiger oder effizienter machen? Und dann kommen Themen wie das Uptower-Repair. Weitere Frage: Kann man das Reporting, Gutachten, Inspektionen bündeln? Das ist die Denke: Nach 20 Jahren nur das Nötigste.

Die Turbine muss ja nur noch ein paar Jährchen durchhalten…

Ja, das kann man gut mit einem alten Auto vergleichen. Wenn ich weiß: Dieses Auto fahren ich nur noch drei Jahre, dann verkneift man sich einige Investitionen. Der Lackkratzer ist mit egal, solange ich durch den TÜV komme, reicht mir das.

DWT betreut jetzt auch Enercon-Anlagen? Der Hersteller hat sich ja lange standhaft gegen unabhängige Servicefirmen gewehrt.

Tatsächlich ist Enercon diese Situation wohl am wenigsten gewohnt. Der Markt dürfte es begrüßen, dass dort ein Wettbewerb entsteht. Es ist auch für Enercon gut, einen Wettbewerb zu haben.

Welche Anlagentypen betreut die Deutsche Windtechnik?

Wir fangen an bei der Größenordnung E-48 und das geht hoch bis zur E-115. Wir bieten alle Wartungsvarianten vom Basisvertrag bis zur Vollwartung an.

Gibt es eine Kooperation mit dem Hersteller bezüglich Ersatzteilen?

Grundsätzlich haben wir den Anspruch, uns unabhängig vom Hersteller am Markt zu bewegen. Man will ja nicht auf die Gnade eines Herstellers angewiesen sein.

Wie funktioniert der Rotorblattservice?

Ähnlich wie bei anderen Turbinen. Wir haben zusätzlich einige gebrauchte Turbinen am Markt gekauft. Enercon steht im Vergleich zu anderen Herstellern für eine höhere Fertigungstiefe. Aber auch das ist Industriedesign.

Es gibt ja noch andere Herausforderungen. Wie geht man als Servicedienstleister mit alten Anlagen wie NEG Micon um?

Die können wir auch noch warten. Die Herausforderung besteht darin, dass es häufig Lieferanten gar nicht mehr gibt. Das müssen wir dann redesignen oder substituieren.

Nicht verpassen:
Deutsche Windtechnik auf den Windenergietagen von Spreewind, 6.11., Forum 12, Messestand 49A