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Fraunhofer Iwes schließt Baugrunderkundung für Umspannplattform Ostsee 3 ab

Mit Hilfe einer neuen seimischen Messmethode hat das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme Iwes eine Baugrunduntersuchung in der Ostsee innerhalb von nur einer Woche abgeschlossen. Dabei untersuchten die Wissenschaftler:innen im Auftrag von 50Hertz eine bereits vorerkundete Windparkfläche für die Umspannplattform Ostwind 3. Mit der seismischen Detektion könne frühzeitig geklärt werden, ob eine Neupositionierung der Umspannplattform erforderlich sein könnte, um Schäden bei der Installation zu vermeiden, heißt es in einer Presseinformation.

Einzigartiges Verfahren kam zum Einsatz

Das technische Verfahren „Manta Ray G1“ ist laut Iwes in dieser Form einzigartig. Es besteht aus einem Schlepprahmen, auf dem seismische Sensorik (Hydrophone) und Positionierungssysteme angebracht sind. Während der Vermessung der Untersuchungsfläche fangen die Hydrophone die zurückgeworfenen Schallwellen auf, die zuvor von einer Signalquelle ausgesendet wurden. Der Meeresboden wird somit Stück für Stück erfasst und kann dreidimensional abgebildet werden.

Mithilfe von „Mata Rey G1“ werden aber nicht nur die Sedimentschichten kartiert, sondern durch den speziellen Aufbau des Messsystems können auch im Meeresgrund liegende Steine in bis zu 100 Metern Tiefe detektiert werden. Dies wird durch die so genannte Diffraktionsabbildung möglich, mit der die von den Findlingen gestreute akustische Energie auf ihren Ausgangspunkt hin zurückverfolgt werden kann.

Risiken minimieren und Kosten sparen

„Für uns ist die genaue Kenntnis der Bodenbeschaffenheit wichtig, um mögliche Installationsrisiken zu vermeiden. Wir können Verzögerungen im Bau vermeiden und somit Kosten einsparen. Das Verfahren hat gezeigt, dass es funktioniert und die für uns wichtigen Messergebnisse liefert, die wir für eine genaue Planung brauchen”, sagt Henrich Quick, Leiter Offshore von 50Hertz.

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Die für 50Hertz erfolgte Detektion wurde innerhalb nur einer Woche mit dem Vermessungsschiff MV Situla abgeschlossen. In dieser Zeit wurde das Schiff mobilisiert, das heißt, das gesamte Equipment und die Technik wurde einsatzbereit gemacht und getestet, die Messung durchgeführt und das Schiff anschließend wieder demobilisiert. (kw)

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