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Enercon und GE erhöhen Nennleistung, Nordex erreicht angekündigtes Maximum

Durch einen vergrößerten Permanentmagnet-Generator will Enercon die Nennleistung des derzeit noch in der Entwicklung stehenden Anlagenmodells E-175 von zunächst angekündigten 6,0 auf 6,x Megawatt (MW) erhöhen. Das vermeldete das ostfriesische Unternehmen am Donnerstag an. Die anvisierte neue Nennleistungsobergrenze will das Unternehmen vorerst nicht nennen. Dennoch stellen die Auricher zwei Wochen vor der deutschen Windenergiemesse Husum Wind die Neuheit im eigenen Anlagenportfolio als das eigentliche Ausstellungsstück ihres Messestands vor. Der Generator werde aus logistischen Gründen zweigeteilt und soll im Betrieb deutlich mehr Jahresertrag einfahren, als der Windturbinenbauer es noch beim damaligen Vorstellen des Modells E-175 EP5 auf der Messe von 2022 kalkuliert hatte. „Effizienz auf neuem Level“, gibt Enercon als Losung für die Husum Wind 2023 aus. Das Windenergieunternehmen bezifferte den anvisierten mittleren Jahresertrag ebenfalls noch nicht.

Wie schon mit der Einführung der E-175 vollzogen wird sich auch der ausgeweitete Generator in ertragsoptimierten Betriebsmodi steuern lassen. Enercon verspricht, die leistungsstärkere Variante ebenfalls in sogenannten Yield Optimized Modes betreiben zu lassen. So können Kunden in Abstimmung mit dem Anlagenbauer jeweils auf die Standorte oder auf die Betriebskonzepte abgestimmte Betriebsmodi nutzen.

Während die Windturbinenhersteller auf der traditionellen deutschen Windenergiemesse ihre neuen Anlagenmodelle vorstellen, halten sie gewöhnlich alle Nachrichten über jüngste Entwicklungen an neuen Modellen zurück. Daher sind die Ankündigung bei Enercon sowie ausbleibende Ankündigungen bei anderen Windturbinenbauern kein ausreichender Hinweis dafür, was wirklich auf der Branchenmesse zu sehen sein wird. Dennoch verweisen auch noch andere Hinweise darauf, dass Enercon den Trend dieser Messe andeutet: Nachdem mit Vestas, Siemens Gamesa, Enercon und Nordex gleich vier der führenden Windturbinenhersteller 2022 noch einmal deutlich größere Rotoren verbunden mit einem Leistungsschub an ihren aktuellen Flaggschiff-Bauplattformen angekündigt hatten, reizen nun Turbinenbauer erst einmal das große noch verborgene Potenzial dieser neuen Modelle aus. Enercon nennt die leistungsstärkere E-175 mit dem größeren Generator Version E2 und will sie 2026 ausliefern.

Auch GE könnte auf der Husum Wind eine Leistungserhöhung der neuesten Cypress-Turbine 6.0-164 vorstellen. Das Windturbinenunternehmen wird dort zwar keinen Stand haben, wie aus der Europazentrale in Salzbergen zu erfahren ist. Doch nachdem GE noch Anfang des Jahres einen Einstellungsbereich der Nennleistung dieser Anlage von 4,8 auf 6,1 MW beworben hatte, stellt das US-amerikanisch-deutsch-französische Unternehmen nun fast beiläufig fest, dass der Einstellbereich der Turbine „von einem anfänglichen Rating bei 4,8 MW (nun) bis hoch auf die jüngsten 6,3 MW gewachsen ist.“

Dass Windturbinenhersteller nicht für alle Schritte ihrer Neuentwicklungen offensiv große Aufmerksamkeit erzielen wollen und sich mit dieser Information vorerst auf die Benachrichtigung ihrer bestehenden Kunden konzentrieren, ist indes nicht neu. Auch Nordex hat inzwischen ohne es näher zu erklären eine erste Bestellung bekannt gegeben, die offenbar die vor einem Jahre zugesagte Erhöhung der Nennleistung des bestehenden Modells N163 bis auf maximal 7,0 MW vollzieht. So wird Nordex dem Industriekunden Heitkamp für drei Windparkvorhaben in der Türkei 27 Anlagen mit zusammen 189 MW Erzeugungskapazität liefern. So vermeldete Nordex am 23. August den Auftrag. Das angekündigte Volumen ergibt heruntergerechnet auf die einzelne Turbine genau 7,0 MW.

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