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Neuer Marktakteur: EDP plant 219-Megawatt-Windpark in Lüneburger Heide

Wie der portugiesische Energiekonzern nun bekannt gab, hatte er durch eine für ihn erfolgreiche Grundstücke-Auktion bei Caeli Wind eine Großfläche für einen ersten, sehr kräftigen Aufschlag im deutschen Windparkbau gewonnen. Bei dem Spezialdienstleister einer digitalen Plattform zur Vorerkundung und zum wettbewerblichen Vermitteln von Windpark-Entwicklungsflächen hatte EDP eigenen Angaben zufolge nach einer solchen Flächenversteigerung im Februar den Zuschlag für 2.700 Hektar südlich des Lüneburger-Heide-Mittelzentrums Uelzen gewonnen. Offenbar auf Gemarkungsflächen der südwestlich von Uelzen gelegenen Gemeinde Suderburg, möglicherweise auch teils auf Uelzener Gemarkungsflächen selbst will EDP nun erklärtermaßen bis Ende des Jahrzehnts den Windpark Uelzen-Suderburg entstehen lassen und mit „einer geschätzten installierten Leistung von insgesamt 2019 MW“ ans Netz bringen. Mit so viel Megawatt (MW) Erzeugungskapazität würde das Projekt zweifelsohne zu einem der größten Windparks an Land in Deutschland werden.

„Das ersteigerte Grundstück“, wie EDP die Großakquise an Projektentwicklungsflächen bei Caeli nennt, biete Platz für bis zu 38 Windturbinen neuer Bauart, lässt der Energiekonzern wissen. Käme es tatsächlich zum Bau all dieser Anlagen, würde jede Anlage rechnerisch auf 5,76 MW Nennleistung kommen müssen. EDP haben inzwischen „bereits Landpachtverträge mit den neuen Partnern unterzeichnet“, also offenbar mit den Eigentümern der ersteigerten und dadurch für die EDP-Projektierungen freigegebenen Flächen.

Wo genau so viele Grundstücke für derart große zusammenhängende Flächen auf dem Gebiet der Samtgemeinde Suderburg zusammenkamen, verriet EDP bisher nicht. Tatsächlich finden sich im Gebiet bereits fünf ältere Windturbinen mit nur jeweils zwei MW Nennleistung von der aus der Umweltorganisation Greenpeace hervorgegangenen Planungsgesellschaft Planet Energy, sowie seit vorigem Jahr vier 5,5-MW-Anlagen der Marke GE-Cypress mit 158 Meter Rotordurchmesser des Bremer Projektentwicklungsunternehmens WPD. Außerdem hat das Kieler Unternehmen Getproject offenbar bereits 2023 Zustimmung vom Bauausschuss der Gemeinde Suderburg für ein Projekt mit 24 Windturbinen erhalten. Auch die Verwaltungsausschüsse der von den Getproject-Planungen  betroffenen Samtgemeinde Suderburg sowie ihren Einzel-Gemeinden Suderburg und Gerdau stimmten schon zu.

Fest steht aber auch, dass die kommunalen Flächenplaner derzeit die Ausweisung neuer Windkrafteignungsflächen durch die Überarbeitung des Regionalen Raumordnungsplans (RROP) des Landkreises Uelzen vorsehen. In der Samtgemeinde Suderburg würden demnach insbesondere in einem großen Waldgebiet im Südosten der Samtgemeindefläche entsprechend weiträumige Eignungsflächen für Windkraftnutzung entstehen, die Entscheidung zur Ausweisung dieser Flächen im Suderburggebiet sollen bis zur Jahresmitte fallen. Auch Niedersachsen Kommunen bereiten derzeit die Ausweisung all dieser Flächen vor, die es für das gesetzliche Ziel einer Ausweisug von 2,2 Prozent der Landesfläche Niedersachsens braucht.