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Papierwerke erzeugen Windstrom in Hessen

Das mittelbadische Schwarzwälder Papierunternehmen Koehler hat seine Erneuerbare-Energien-Tochter schon 2012 gegründet. Bisher hatte die für die Projektierung und den Betrieb von künftigen und schon gebauten Erneuerbare-Energien-Strom- oder -Wärmeerzeugungsanlagen agierende Koehler Renewable Energy, wie die Unternehmenstochter heißt, mehrere Bioenergieanlagen in Deutschland und einen Windpark in Schottland in Betrieb genommen. Nun folgten die ersten beiden Windenergieanlagen in Deutschland – zwei Vestasanlagen bei Wetzlar mit zusammen 8,4 Megawatt (MW).

Die Planung für den mittelhessischen Windpark Wetzlar-Blasbach hatte bereits 2012 begonnen. 2017 hatte sich Koehler Renewable Energy mit dem Erneuerbare-Energien-Unternehmen Green City Energy AG zu einer Zusammenarbeit zusammengeschlossen, um in Hessen Windenergieprojekte gemeinsam zu verwirklichen. 2022 hatte allerdings Partner Green City Energy AG einen Insolvenzantrag gestellt. Im selben Jahr war die Genehmigung für die zwei Anlagen eingegangen, die Koehler Renewable Energy nun in Betrieb nahm.

Das mittelständische badische Unternehmen verfolgt mit seiner Erneuerbaren-Sparte das Ziel bis 2030 mehr Energie selbst zu erzeugen, als die Papierwerke benötigen.

Auch die beiden nächsten Windparks wird das Unternehmen der Papierfabrik in Hessen errichten – und diese erklärtermaßen 2025 in Betrieb nehmen. Für beide arbeitet die Koehler-Tochter nun mit mit dem französischen Unternehmen Qair als neuem Partner zusammen, ein klassisches Windenergie-Projektierungsunternehmen. Von den beiden Projekten ist das größere schon im Bau. Es entsteht in Nordhessen bei Waldeck mit fünf Vestas-Turbinen vom modernsten Anlagentyp des dänischen Windkraftanlagenherstellers Vestas, der V162, und mit insgesamt 31 MW. Je nach Verlauf des Projektes könnten einige oder alle Anlagen auch schon Ende 2024 die Einspeisung starten.

Der zweite Windpark aus zwei Anlagen bekam die Genehmigung im Mai vergangenen Jahres und wird 25 Autominuten entfernt vom Wetzlar-Blasbach-Projekte bis 2025 bei Gießen entstehen. Auch hier ist Qair Deutschland Partner und sind Anlagen der modernsten derzeit gelieferten Turbinentypen mit mehr als 160 Meter Rotordurchmesser und mehr als sechs MW Nennleistung geplant. Die Turbinen vom Typ N163 wird Wettbewerber Nordex liefern. Sie haben jeweils 6,8 MW Nennleistung, was die Turbinen noch einmal 0,6 MW leistungsstärker als die künftigen Vestas-Turbinen bei Waldeck sein lässt. Für dieses Projekt, Höhlerberg, datiert der erste Genehmigungsantrag schon auf 2018.

Auch in Großbritannien planen die Papierexperten einen weiteren Windpark. Nachdem zuerst 2017 bereits in Schottland der Sechs-Turbinen-Windpark Edintore mit dem Turbinentyp der Zwei-MW-Klasse E-92 den Betrieb für die Badener und für deren britischem Joint-Venture-Partner Vento Ludens aufgenommen hatte, plant die Papierwerketochter nun wieder ein Projekt in Schottland. Das Projekt Rowancraig geht die Koehler-Erneuerbaren-Sparte allerdings nun alleine an. Rowancraig soll bis zu sieben Anlagen groß werden, und diese sollen zur Leistungsklasse vier bis sechs MW gehören.

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