Der Lebensmitteleinzelhändler Edeka nutzt die Dächer seiner Logistikimmobilien in Sachsen und Bayern für die Produktion von Sonnenstrom. So hat das Unternehmen bereits auf seiner Logistikhalle in Gochsheim in Unterfranken einen Solargenerator errichtet, der jedes Jahr rund 2,3 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom liefert. Fast doppelt so groß ist die Anlage auf dem Dach des Logistikzentrums im oberfränkischen Marktredwitz. Dort liefern die etwa 10.000 installierten Module jedes Jahr rund 4,2 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom.
Sonnenenergie vor Ort nutzen
Die Energie wird hauptsächlich in den beiden Logistikhallen genutzt. Schließlich benötigen die Logistikhallen unter anderem für die Kühlung der Lebensmittel viel Strom. Allein in Marktredwitz, der größten Logistikhalle des Unternehmens, lagern Lebensmittel auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern, die stets frisch gehalten werden wollen. Dazu kommen noch die Gabelstapler als große Verbraucher, die ebenfalls in Zukunft mit dem Sonnenstrom betrieben werden. Auch in den Verwaltungsbereichen wird die Energie vom Dach genutzt. Auf diese Weise steigt der Eigenverbrauchsanteil an der erzeugten Solarenergie auf mehr als 85 Prozent.
Wurst und Käse mit Sonnenenergie produzieren
Noch bis 2026 werden die Installateure von Reichard Elektrotechnik aus Kitzingen eine weitere Solaranlage auf dem Dach des Logistikzentrums im sächsischen Berbersdorf, rund 20 Kilometer nordwestlich von Freiberg, errichten. Außerdem baut der Kitzinger Projektierer im Auftrag von Edeka noch eine Anlage auf der Frische-Manufaktur im oberfränkischen Hirschaid. Dort wird Edeka seine Fleisch-, Wurst-, Käse- und weitere Frischeprodukte für die Region in Zukunft mit Solarstrom produzieren und verpacken.
Größtes Solarprojekt des Unternehmens
Insgesamt erreicht die Modulfläche der vier Anlagen 47.409 Quadratmeter. „Bildlich gesprochen entspricht die Modulfläche einer Fläche von fast sieben Fußballfeldern und einer Stückzahl von exakt 24.155 Modulen“, erklärt Christian Thürk, bei Edeka Leiter des Geschäftsbereichs für Bauwesen. „Man könnte damit vergleichsweise den Bedarf von über 1.900 Haushalten decken. Es ist das größte Solarprojekt in unserer Unternehmensgeschichte.“ Auf diese Weise kann Edeka rund 3.600 Tonnen CO2 im Jahr einsparen.
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Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen
Die vier Anlagen sind Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Edeka, die die Senkung des Primärenergiebedarfs in den Märkten, Logistik- und Produktionsgebäuden genauso umfasst wie die Steigerung der Energieeffizienz, wie es Vorstandssprecher Sebastian Kohrmann ausdrückt. „Es ist unser Bestreben, die Bestandsmärkte, aber auch die Märkte von morgen immer energieeffizienter zu gestalten“, sagt er.
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Solar und Ladesäulen werden Standard
So nutzt Edeka für seine Märkte, wo immer möglich, moderne Techniken wie Gewerbekälteanlagen inklusive Nutzung der Abwärme zur Beheizung der Gebäude. Verglaste Kühlgeräte, LED-Beleuchtung, Steuerung der Werbebeleuchtung über Zeitschaltuhr per Fernsteuerung und Energieerfassung zur Aufdeckung weiterer Optimierungspotentiale sind weitere Strategien für mehr Nachhaltigkeit. Photovoltaikanlagen oder Ladesäulen für Elektroautos sind hingegen längst Standard im Bauleistungsverzeichnis von Edeka.