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Module werden immer preiswerter

Inzwischen sinken die durchschnittlichen Preise für Solarmodule im Großhandel in Zwei-Cent-Schritten monatlich. Insgesamt haben die Kosten für Standardmodule im Verlauf dieses Jahres um mehr als ein Viertel nachgegeben. Die Projektierer und Handwerker bezahlen inzwischen nur noch 22 Cent für das Watt. Zum Vergleich: Im Januar lagen die Preise für dieses Segment noch bei 30 Cent pro Kilowattstunde. Das ist eine Preissenkung um 26,4 Prozent im Jahresverlauf.

Preise auf Niveau von Dezember 2020

Weniger drastisch aber ebenfalls deutlich sind die Preise für Hochleistungsmodule mit innovativen Technologien und einer Effizienz von mehr als 21 Prozent gesunken. Diese gehen derzeit für durchschnittlich 31 Cent pro Watt an die Planer und Installateure. Im Januar dieses Jahres wurden hier noch Preise von 40 Cent pro Watt aufgerufen. Das ist ein Preisrückgang um 22,5 Prozent innerhalb von acht Monaten. Damit sind in beiden Segmenten die Preise vergleichbar mit den Modulkosten, die Ende Dezember 2020 angefallen sind.

Lagerbereinigung läuft

Was dem Planer eine Freude ist, ist dem Großhändler ein Leid. Denn Martin Schachinger, Geschäftsführer des Onlinegroßhändlers PV Xchange, führt den rapider werdenden Preisverfall auf die Lagerbestände zurück, die die Großhändler derzeit abverkaufen müssen. „Kaum ein Hersteller oder Großhändler, der nicht über Verluste im Tagesgeschäft klagt. Bei der Lagerbereinigung müssen Rabatte gegeben werden, welche die Handelsmarge mehr als wettmachen. Wer nicht bereit ist, seine Ware unter Produktions- beziehungsweise Einkaufspreis anzubieten, wird auf ihr sitzen bleiben“, begründet Schachinger den Druck, den die Großhändler haben.

Nachverhandlungen nur mit geringen Rabatten

Zwar haben die asiatischen Hersteller schon reagiert und liefern weniger Ware an ihre Lager in Europa, um die Preise hier zu stabilisieren. „Dennoch bleibt der Verkaufsdruck, denn die existierenden Lagerbestände werden wöchentlich weniger wert“, weiß Schachinger. „Einige Modulkunden versuchen dabei, aus laufenden Lieferverträgen auszusteigen oder bestehende Aufträge zu stornieren. Das ist aber in der Regel nicht ohne Weiteres möglich und wenn, dann mit hohen Strafzahlungen verbunden. Es empfiehlt sich daher eher, in Nachverhandlungen den Kaufpreis noch geringfügig anpassen zu lassen“ rät der PV-Xchange-Chef.

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Verhältnis von Angebot und Nachfrage normalisieren

Er sieht aber eine mögliche Änderung der Situation der Großhändler. Denn die Jahresendrallye beginnt im Spätsommer, eine Zeit nach den Ferien, in der auch die Nachfrage in Europa wieder anziehen wird. Dann könnte sich das Verhältnis von Nachfrage und Angebot wieder verschieben. „Doch keiner weiß jedoch ganz genau, wie viele Container mit Modulen, insbesondere mit PERC-Technologie, tatsächlich in europäischen Lagern gehortet werden und wie lange es dauern wird, diese Überbestände abzubauen“, sagt Schachinger. Er geht demzufolge vorsichtshalber davon aus. Dass die kommenden Wochen und Monate noch einige Preissenkungen mit sich bringen werden. (su)