Die weltweite Ölnachfrage im Straßenverkehr erreichte laut einer neuen Studie von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) im Jahr 2021 etwa 43,7 Millionen Barrel pro Tag, ein leichter Anstieg gegenüber 2015. Doch wie die Studie zeigt, haben E-Autos einen stärkeren Einfluss auf die Öl-Nachfrage als bisher vermutet.
Durch die Einführung von Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen konnten im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Barrel Öl pro Tag vermieden werden - etwa 3,3 Prozent der Gesamtnachfrage. Die
verdrängte Nachfrage entspricht etwa einem Fünftel der gesamten russischen Exporte von Öl und etwa dem Doppelten der deutschen Importe von russischem Öl und verwandten Produkten Ende 2021. Der vermiedene Ölverbrauch hat sich in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt, und zwar von ~725.000 Barrel Öl pro Tag im Jahr 2015. Und laut den Experten von BNEF soll dieser Anteil in den kommenden Jahren drastisch ansteigen.
Auf zwei- und dreirädrige E-Fahrzeuge entfallen 67 Prozent des vermiedenen Ölbedarfs. Dies ist auf die schnelle Verbreitung von E-Rollern und Co. insbesondere in Asien zurückzuführen. An zweiter Stelle stehen Busse mit 16 Prozent des gesamten vermiedenen Ölbedarfs, gefolgt von Personenkraftwagen, dem am schnellsten wachsenden Segment mit einem Anteil von 13 Prozent. Auf Nutzfahrzeuge entfielen nur vier Prozent des gesamten vermiedenen Ölbedarfs, hauptsächlich durch leichte Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb.
Im Net-Zero-Szenario von BNEF, in dem eine emissionsfreie Fahrzeugflotte bis 2050 erreicht wird, steigt die Ölvermeidung auf über sieben Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2030 - das entspricht in etwa den gesamten russischen Ausfuhren von Öl und verwandten Produkten vor dem Krieg. Diese Zahl steigt auf fast 16 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2035 und bedeutet ein dauerhafte Beseitigung der Ölabhängigkeit. (NW)
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