Die Mobilität der Zukunft ist elektrisch – darin sind sich führende Expertinnen und Experten aus Industrie, Wissenschaft und Politik zunehmend einig. Während strombasierte Kraftstoffe wie E-Fuels in der öffentlichen Debatte immer wieder als vermeintliches Allheilmittel für den klimafreundlichen Verkehr ins Spiel gebracht werden, zeigen Studien, Umfragen und technologische Entwicklungen ein klares Bild: Der elektrische Antrieb ist effizienter, wirtschaftlicher und schon heute praxistauglich. Ein aktueller Trend aus Köln demonstriert zudem, wie intelligente Ladeinfrastruktur helfen kann, die Herausforderungen der Energiewende zu meistern – ohne auf fossile Kompromisse zurückzugreifen.
Elektromobilität ist die Gegenwart – und Zukunft
Das vom Bundesverkehrsministerium initiierte Expertenforum klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur (EKMI) hat jüngst betont, dass E-Fuels für den Pkw-Verkehr keine tragfähige Lösung darstellen. Die Gründe liegen auf der Hand: Herstellung und Verteilung synthetischer Kraftstoffe sind energieintensiv und ineffizient. Während bei batterieelektrischen Fahrzeugen rund 70 Prozent der eingesetzten Energie tatsächlich auf der Straße ankommen, sind es bei E-Fuels lediglich etwa 15 Prozent. Hinzu kommt, dass E-Fuels nach wie vor nicht in marktrelevanten Mengen verfügbar sind und erhebliche Fördermittel erfordern würden – Mittel, die laut EKMI zielgerichteter in den Ausbau der Ladeinfrastruktur und den Hochlauf der E-Mobilität investiert werden sollten.
Lesen Sie mehr zur Mobilitätswende bei Nutzfahrzeugen
Lesen Sie mehr zu dynamischen Preisen an der Ladesäule
Lesen Sie mehr zur E-Mobilität auf dem Meer
Auch die Einstellung der Bevölkerung spricht eine klare Sprache: Laut dem aktuellen IAA Mobility Trend Index glauben 43 Prozent der Deutschen, dass sich der Elektroantrieb langfristig durchsetzen wird. Nur vier Prozent sehen E-Fuels als relevante Zukunftstechnologie – ein klares Votum für die Batterie als Rückgrat der Mobilität von morgen.
Schwarmladen in Köln: Netzdienlich, dezentral, zukunftsfähig
Ein zentraler Aspekt beim Hochlauf der E-Mobilität ist die Frage: Wie lassen sich viele Fahrzeuge gleichzeitig laden, ohne die Stromnetze zu überlasten? Eine Antwort darauf liefert das Projekt „GridMaximizer“ der Technischen Hochschule Köln. Forschende des Cologne Institute for Renewable Energy (CIRE) haben eine intelligente, dezentrale Lösung entwickelt, die auf dem Prinzip des Schwarmladens basiert: Ladestationen kommunizieren untereinander, analysieren lokal den Netzzustand und verteilen die verfügbare Energie bedarfsgerecht auf die angeschlossenen E-Autos – ganz ohne zentrale Steuerung oder teuren Netzausbau.
Ein speziell entwickelter Algorithmus berücksichtigt dabei sowohl technische Parameter wie Spannung und Stromstärke als auch persönliche Ladepräferenzen der Nutzerinnen und Nutzer. So kann etwa festgelegt werden, bis wann ein bestimmter Ladezustand erreicht sein muss. Die Lösung kommt mit minimalem Hardwareeinsatz aus und nutzt vorhandene Infrastruktur – ein entscheidender Vorteil für die breite Umsetzung in Wohnquartieren oder Gewerbegebieten.
Um die Lösung zu erproben, entwarf das Projektteam im Labor ein Verteilnetz mit mehreren hundert Metern Kabeln sowie sechs simulierten Haushalten, die mittels elektrotechnischen Komponenten wie Wechselrichtern, Batterien sowie Mess- und Steuereinheiten nachgebildet wurden. Drei Racks waren mit einer Wallbox ausgerüstet. Die Steuerung des Systems übernahm ein Algorithmus, dessen grundlegende Funktionen im Vorgängerprojekt entwickelt wurden.
Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter. So sind Sie gut informiert.
„Unser Algorithmus kann den Netzzustand bestimmen. Dafür nutzt er Messdaten wie die elektrische Spannung und die Stromstärke sowie Standardlastprofile zur Ermittlung des aggregierten Stromverbrauchs von Geräten wie Backofen oder Waschmaschine innerhalb eines Haushalts. Darauf aufbauend verteilt das Programm freie Netzkapazitäten auf zu ladende E-Autos. Dabei werden vorgegebene Spannungsgrenzen an allen Stellen des Netzes eingehalten“, erklärt der wissenschaftliche Mitarbeiter André Ulrich.
In einem geplanten Folgeprojekt soll das System um weitere steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen ergänzt und in einem realen Stromnetz getestet werden. Die Patentierung in den USA ist bereits erfolgt, in Europa läuft das Prüfverfahren noch.
Die Firma Lapp treibt E-Mobilität mit innovativen Ladeprodukten voran
Auch die Industrie trägt mit praxisorientierten Lösungen zur Beschleunigung der E-Mobilität bei. So hat die Lapp Mobility GmbH, ein Tochterunternehmen der Lapp Gruppe, ihr E-Mobility-Portfolio gezielt erweitert und bietet unter anderem ein patentiertes AC-Ladekabel an. Dank seines Formgedächtnisses rollt es sich nach dem Laden selbstständig auf – ein echter Komfortgewinn für Nutzerinnen und Nutzer. Ergänzt wird das Angebot durch den kompakten „Mobility Dock“, eine mobile Ladelösung für Haushaltssteckdosen, sowie durch ein besonders robustes AC-Ladekabel für professionelle Anwendungen und Wallboxhersteller.
Mit der Integration dieser Produkte in den eigenen B2B-Online-Shop erleichtert Lapp den Zugang zu hochwertigen Ladeinfrastrukturlösungen und unterstützt damit aktiv den Ausbau der Elektromobilität – unkompliziert, sicher und nachhaltig.
Keine ferne Zukunftsvision
Die Elektromobilität ist keine ferne Zukunftsvision mehr – sie ist gelebte Realität und technologisch der effizienteste Weg zu klimaneutralem Individualverkehr. Während E-Fuels als teure Nischenlösung allenfalls für Luftfahrt und Schifffahrt diskutiert werden sollten, zeigt das Beispiel Schwarmladen aus Köln, wie intelligente Ansätze Herausforderungen wie Netzstabilität meistern können. Unternehmen wie Lapp liefern mit innovativen Produkten die passende Hardware dazu. Die Mobilitätswende ist elektrisch – und sie ist längst im Gange.