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Nach der ersten Heizsaison: Firmengebäude von My PV ist bilanziell energieautark

Im vergangenen Jahr hat der Anbieter von elektrischen Heiz- und Wärmelösungen My PV ein neues Firmengebäude im österreichischen Neuzeug bezogen. Beim Bau der neuen Dependance hat My PV komplett auch Nachhaltigkeit geachtet und natürlich die eigenen Lösungen verbaut. Dazu wurden in den Räumen des sehr gut gedämmten Gebäudes elektrische Fußbodenheizungen installiert, die von den Leistungsstellern namens AC Thor von My PV gesteuert werden. Auch die Warmwasserbereitung erfolgt elektrisch.

Photovoltaik in der Gebäudehülle

Den Strom liefern mehrere Photovoltaikanlagen. Denn einerseits ist das komplette Dach mit Solarmodulen eingedeckt. Andererseits wurden an den Fassaden senkrechte Bänder aus Solarmodulen montiert, die sich ästhetisch perfekt in die Naturholzfassade integrieren. So zumindest sieht es das Konzept vor. Sie liefern auch den Strom für den Produktionsbetrieb, die Entwicklung und die Büros im Gebäude sowie für die Ladestationen für Elektroautos, die vor dem Haus installiert wurden.

Nachdem jetzt das erste Betriebsjahr und damit auch die erste Heizsaison absolviert ist, zieht My PV Bilanz, ob dieses Konzept auch aufgegangen ist. Das Ergebnis: Selbst im Winter ist das Gebäude bilanziell energieautark. Die Betriebskosten fallen sogar negativ aus. Die 100 Kilowatt Photovoltaikleistung an der Fassade und auf dem Pultdach hat ausgereicht, um mehr als die Hälfte der Energie für die Heizung, die Mobilität, die Stromversorgung und Warmwasserbereitung zu liefern.

Positive Ergebnisse nach schlechtem Solarwinter

Konkret hat My PV von November 2021 bis April 2022 aus den Solaranalgen 17.344 Kilowattstunden genutzt. Weitere 15.251 Kilowattstunden hat das Unternehmen aus dem Netz bezogen. Damit ergibt sich ein Autarkiegrad von rund 53 Prozent sogar im Winter. „Dabei gilt es besonders zu erwähnen, dass die Solarerträge in den Problemmonaten Dezember und Januar gegenüber dem langjährigen Mittelwert hinter den Prognosen zurückgeblieben sind und die Autarkie in einem durchschnittlichen Jahr sogar noch höher liegen würde“, erklärt Gerhard Rimpler, Geschäftsführer von My PV.

Mehr erzeugt als verbraucht

Doch My PV hat nur einen Teil des Strom aus den Solaranlagen direkt nutzen können. Denn die Generatoren haben mehr geliefert. Insgesamt schafft My PV mit dem System einen Eigenverbrauch von 53,4 Prozent. Das heißt: Das Unternehmen hat im betrachteten Zeitraum 15.300 Kilowattstunden Sonnenstrom ins Netz eingespeist. Das ist sogar mehr als es aus dem Netz bezogen hat, womit das Gebäude sogar mehr Energie produziert als verbraucht hat und ist zumindest bilanziell energieautark über alle Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. „Was die österreichische Bundesregierung erst bis 2030 anstrebt – nämlich eine bilanzielle Autarkie – haben wir sogar in der Heizsaison geschafft und das gleich über alle Sektoren“, fasst Gerhard Rimpler das positive Ergebnis zusammen.

Den gesamten Verbrauch gemessen

Um die Daten möglichst genau auswerten zu können, hat My PV vor Beginn der Gebäudenutzung alle Energiemengen erfasst. Neben dem Netzanschluss misst das Unternehmen auch die Energieflüsse der Solaranlage, der elektrischen Raumheizung, der Warmwasserbereitung, der Lüftungs- und Klimaanlage und der Ladesäulen. Die Messergebnisse zeigen: Von November 2021 bis April 2022 hat My PV für die Heizung 17.400 Kilowattstunden gebraucht. Das ist im Vergleich zu anderen Unternehmensgebäuden sehr wenig. Hier hat sich ausgezahlt, dass My PV auf einen energieeffizienten Baustandard des Firmengebäudes mit seinen 858 Quadratmetern Grundfläche gesetzt hat. Neben den passiven solaren und internen Gewinnen werden nur noch 20 Kilowattstunden pro Quadratmeter gebraucht, um ein angenehmes Raumklima aufrecht zu erhalten.

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11.350 Kilowattstunden Strom verbraucht

Zusätzlich zur Heizung haben die firmeneigenen Elektroautos im erfassten Zeitraum 3.600 Kilowattstunden geladen. Mit dieser Strommenge haben die Mitarbeiter über 20.000 Kilometer zurückgelegt. Weitere 270 Kilowattstunden fielen für die Warmwasserbereitung. Denn My PV braucht nicht allzu viel Wasser im Firmengebäude. Dazu kommen noch 11.350 Kilowattstunden, die My PV an Strom direkt verbraucht hat, etwa für die Beleuchtung, die Produktionsmaschinen und der Büroausstattung sowie für die Klima- und die Lüftungsanlage.

Betriebskosten gedeckt

Durch die Solaranlage braucht My PV weniger Netzstrom und spart dadurch viel Geld. Dazu kommen noch die Erlöse aus der Überschusseinspeisung, wodurch die laufenden Kosten weiter sinken. In der ursprünglichen Planung ging das Unternehmen davon aus, dass trotzdem noch Energiekosten von etwa 2.100 Euro pro Jahr anfallen. Nach der ersten Heizsaison wird aber deutlich, dass die Betriebskosten sogar negativ ausfallen, My PV also sogar noch Geld verdient. Dabei werden nicht nur die Kosten für Strom aus dem Netz kompensiert. Die Solaranlage bezahlt auch die Kosten für Wasser, Abwasser, Versicherung und Grundsteuer. „Als Gebäudeeigentümer ist es somit ein Geschäft, seine Heiztechnik solarelektrisch umzusetzen“, betont Rimpler. „Mit unserem Firmensitz setzen wir neue Standards in der solarelektrischen Versorgung von Gewerbegebäuden“, ist er sich sicher. (su)

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